Urban Water - Sustainable Water Management in Urban Space

Hintergrund und Ziele

Im Projekt haben sich acht Partner aus den Ländern Deutschland, Niederlande, Großbritannien und Frankreich zu einer Projektgemeinschaft zusammengeschlossen, um Konzepte für eine moderne Wasserwirtschaft in städtischen Gebieten zu erarbeiten. Im Fokus liegt die nachhaltige Entwicklung und Sanierung urbaner Wassersysteme. Dabei werden ganzheitliche Konzepte für Oberflächenwasser- und Abwassersysteme erarbeitet, die exemplarisch an einzelnen Standorten verwirklicht werden. Zu den transnationalen Ergebnissen gehören sowohl der gegenseitige Wissens- und Erfahrungsaustausch, als auch gemeinsam entwickelte Planungsansätze, innovative Planungsmethoden sowie Empfehlungen für rechtliche Instrumentarien bis hin zur Gesetzgebung. Das Projekt wird intelligente Lösungen entwickeln, um Stadtentwicklung und Wasserwirtschaft ökologisch, wirtschaftlich und sozial miteinander zu verbinden. Alle Maßnahmen im Rahmen des Projekts zielen auf den Erhalt und die Entwicklung einer intakten Umwelt in Nordwesteuropa.

Das Projekt hat fünf Hauptziele:

  1. Verbesserung der Gewässersysteme in städtischen Bereichen;
  2. Förderung der Zusammenarbeit von Raumplanung und Wasserwirtschaft;
  3. Empfehlungen für Verordnungen und Leitlinien zur Integration von nachhaltiger Wasserwirtschaft und Stadtentwicklung;
  4. transnationaler Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zwischen den Körperschaften auf regionaler, nationaler und supranationaler Ebene;
  5. Sensibilisierung der Öffentlichkeit hinsichtlich der Problematik "Wasser in der Stadt".

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
  • Frankreich
  • Großbritannien
  • Niederlande
Bundesland
  • Bayern
  • Nordrhein-Westfalen
Naturräumliche Zuordnung
  • Westdeutsche Tieflandsbucht

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Klimawandel wird nicht betrachtet

Weitere Parameter 

Niederschläge, Starkregenereignisse

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Es werden keine Klimafolgen betrachtet. Folgen aus heutigen extremen Niederschlagsereignissen entstehen für die Wasserquantität (Hochwasser- und Trockenperioden) und die Wasserqualität (Verschmutzung von Grund- und Oberflächenwasser).

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Anpassungsmaßnahmen für den ⁠Klimawandel⁠ werden nicht betrachtet.

Die wichtigsten Empfehlungen bzw. "Botschaften" sind:

- Integration der Wasserwirtschaft in die Stadtplanung: Die für den Planungsprozess Verantwortlichen sollten informelle oder halbformelle Netzwerke bilden. Diese müssen in den geltenden formellen Verfahren eingebunden sein. Raumplaner und Wasserwirtschafter sollten frühzeitig in der Planung zusammen arbeiten. Die Anwendung des niederländischen "Water Toets" wird auch den Behörden anderer Länder empfohlen. Kommunen sollten eine Rolle übernehmen, die einen Ausgleich zwischen strategischen und operativen Entscheidungen sowie zwischen bedingungs- und handlungsorientierter Planung schafft.

- Bessere Wasserqualität für Städte:

Kombinierte Maßnahmen zur Erhöhung der Kosten- und Wirkungseffizienz - Maßnahmen der WRRL, Aktivitäten zum Hochwasserschutz und strukturelle Maßnahmen im öffentlichen Raum lassen sich effektiv kombinieren.

Kombination verfügbarer Ressourcen - Mittel, die zu verschiedenen Zwecken bewilligt wurden (z.B. zum Straßenunterhalt oder zur Kanalsanierung), können auch anderen Zielen dienen.

Anreize zur Integration von Wasserwirtschaft in die Stadtentwicklung - Das Engagement zur Abkopplung kann durch Aufnahme in den Bebauungsplan verstärkt werden.

Betrachtung des gesamten Wassersystems - Einseitig motivierte Maßnahmen sind oft nicht wirkungsvoll. Es muss die ganze Palette an Möglichkeiten gegen Wasserverschmutzung in Betracht gezogen werden. Die für Stadtentwicklung und Gewässer

Verantwortlichen brauchen eine klare Aufteilung der Aufgaben - Nur so können Maßnahmen hinsichtlich ihrer technischen Leistungsfähigkeit, ihren Kosten und ihrem Einfluss auf die Umwelt optimal umgesetzt werden.

Verbesserung der ökologischen Wasserqualität - Die Betrachtung der chemischen Wasserqualität reicht nicht aus, um die wirksamsten Maßnahmen zu formulieren.

Vereinbarung von Abkopplungszielen - Auf lokaler und regionaler Ebene sollten ambitionierte, jedoch erreichbare Ziele formuliert werden.

- Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit:

Entwicklung geeigneter Kommunikationsstrategien - Die Projektgröße ist zu berücksichtigen. Kann der Projektleiter die Kommunikation alleine leisten oder ist Unterstützung sinnvoll? Mit klaren Bedingungen beginnen, jedoch den Prozess offen halten. Der Projektinitiator muss als zuverlässiger Partner auftreten.

Einen gut strukturierten und transparenten Kommunikationsplan entwickeln - Warum macht wer was wann?

Den Zeitplan flexibel halten. Berücksichtigung öffentlicher Interessen in der Phase der Projektentwicklung, um für Änderungen oder sogar die Aufgabe eines Projekts gewappnet zu sein.

Die Öffentlichkeit nüchtern und sachlich über die Durchführung technischer Maßnahmen informieren und mögliche Lösungen aufzeigen.

Den Interessensvertretern bewusst machen, wie ihre Rolle und ihr Beitrag zu einem besseren Wassersystem aussieht.

- Von den Partner lernen - zuhause profitieren:

Unterstützung neuer Entwicklungen innerhalb der EU - Über internationale Partnerschaften werden Neuerungen in nationale Systeme eingespeist. Zudem werden die Netzwerke auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene gestärkt.

Für einen erfolgreichen Wissenstransfer ist ein schrittweises Vorgehen erforderlich - Um Planungen zu optimieren oder eine neue Idee umzusetzen, ist zunächst der Austausch von Erfahrungen mit einem Vergleich von Vor- und Nachteilen wichtig. Dann können die Reflexion und Übertragung auf die eigenen Rahmenbedingungen folgen.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Fördermittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen der EU-Initiative Interreg IIIB Nord-West-Europa

Projektleitung 

Emschergenossenschaft

Beteiligte/Partner 

Zusammenarbeit mit acht Partner aus den Ländern Schottland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland:

Stadtverwaltung Nieuwegein (NL);

Renfrewshire Council (UK);

Lippeverband (DE);

Stadtverwaltung Arnheim (NL);

Stadtverwaltung Nimwegen (NL);

Ministerium für Verkehr, Wasserwirtschaft und Öffentliche Arbeiten (NL);

Lille Métropole Communauté Urbaine (F);

Projektassistenz: INFRASTRUKTUR & UMWELT, Professor Böhm und Partner

Ansprechpartner

Emscher Genossenschaft
Kronprinzenstraße 24
D-45128 Essen

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Handlungsfelder:
 Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft