Die Stadt Essen erlebte mit dem Orkan Ela im Juni 2014 den bislang heftigsten Sommerorkan seit Beginn der Aufzeichnungen. Große Teile des urbanen Baumbestandes wurden dabei beschädigt, Straßen und Schienen wurden blockiert und das öffentliche Leben zum Teil lahmgelegt. Das Ereignis hat gezeigt, dass eine Anpassung des städtischen Baumbestandes im Zuge des fortschreitenden Klimawandels von großer Bedeutung ist. Ziel des Projektes ist es, unter Berücksichtigung der Vulnerabilität der kritischen Infrastruktur konkrete Handlungsempfehlungen für die Steigerung der Resilienz des städtischen Baumbestandes zu erarbeiten, um den Baumbestand langfristig zu erhalten, Sturmschäden zu mindern und Ökosystemleistungen zu erhalten bzw. zu fördern.
Mit Simulationen (Vergleich des Baumbestandes vor und nach dem Sturmereignis sowie Verkehrsunterbrechungen der Kritischen Infrastrukturen) und Modellierungen (TreePass: Verhalten von Bäumen im Sturmereignis sowie iTree: Ökosystemleistung von Bäumen), deren Ergebnisse analysiert wurden, konnten zum Beispiel Aussagen über relevante und schützenswerte Verbindungen und Knotenpunkte im Verkehr sowie potenzielle Baumschädigungen durch Sturmereignisse getroffen werden.
Basierend auf diesen Analysen wurden Handlungsempfehlungen bestehend aus Planungs-, Unterhaltungs- und Entwicklungsempfehlungen für das Stadtbaummanagement abgeleitet, die in erster Linie auf die Verbesserung von Baumstandorten abzielen. Handlungsempfehlungen sind unter anderem die Integration der Themen Wasser und Boden, Nährstoffversorgung und Durchlüftung im Sinne einer "Schwammstadt" in die Stadt- und Begrünungsplanung, eine standortangepasste und -bezogene Baumartenauswahl und die Anpassung von Vergabe- und Vertragstexten sowie von Bauleitungs- und Bauabnahmestandards der bauenden und unterhaltenden Fachbereiche.
Durch ein Monitoring des Stadtbaummanagements kann eine nachhaltige und zielgerichtete Umsetzung der Handlungsempfehlungen garantiert werden.
Viele der Handlungsempfehlungen wurden während der Projektlaufzeit in Form von Pilotprojekten in Umsetzung gebracht und konnten so in die tägliche Arbeitspraxis einfließen. Dazu zählten unter anderem die Optimierung von Baumstandorten durch Baumaßnahmen, der Einbau von Baumrigolen im Zuge von Straßensanierungsmaßnahmen und die Schulung von Feuerwehrleuten durch den städtischen Forstbetrieb im Sägen unter schlechten Bedingungen. Im Folgeprojekt "TreeCop" wurde eine optimierte Bewässerungsstrategie abgeleitet.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Technische Universität Dortmund - Institut für Raumplanung (IRPUD)
Dauer und Finanzierung
Dauer
163.000 €
Die Maßnahme wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel als Kommunales Leuchtturmprojekt gefördert.
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Während des Projekts wurden interessierte Bürger*innen in die Konzeption und Umsetzung eingebunden. Eingebunden wurden außerdem Mitarbeiter*innen der Stadt Essen sowie Fachexpert*innen.
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
In erster Linie veränderte das Projekt BaumAdapt die Wahrnehmung für das Thema Stadtbäume im Klimawandel und ließ dem Thema eine größere Relevanz sowohl in der Verwaltung, der Politik als auch bei den Bürger*innen zukommen. Erste Handlungsempfehlungen konnten in Form von Pilotprojekten umgesetzt werden. Außerdem diente das Projekt als Anstoß für weitere Projekte zur Standortverbesserung, zum Bewässerungsmanagement und zur Erarbeitung eines umfassenden Standortkatasters Stadtbaum.
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Durch das Projekt war eine Aufarbeitung der Folgen des Sturmereignisses und eine Identifikation der Schwachstellen im Baummanagement der Stadt Essen möglich.
Der erarbeitete Leitfaden gibt Empfehlungen, die die Vitalität des städtischen Baumbestandes nachhaltig verbessern. Durch die Umsetzungen der Handlungsempfehlungen konnten bereits Standortverbesserungen erzielt werden.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Essen Städte