HumusReich Netzwerk Schleswig-Holstein

  • Spatenaushub eines humusreichen Bodens auf Grünland.
    Humusreicher Boden auf Grünland., Quelle: Nicole Maack
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Das HumusReich Netzwerk Schleswig-Holstein ist eine Initiative, die sich dem Schutz und der Regeneration unserer Böden widmet. Ziel des Netzwerks ist es, die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig zu verbessern, indem der Humusgehalt in landwirtschaftlich genutzten Böden erhöht wird. Gesunde Böden sind die Grundlage für eine produktive Landwirtschaft, fördern die Biodiversität und tragen entscheidend zur Bekämpfung des Klimawandels bei, da sie als wichtige Kohlenstoffspeicher fungieren.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das HumusReich Netzwerk auf eine enge Zusammenarbeit mit Landwirt*innen und landwirtschaftlichen Betrieben in der Region. Insgesamt wurden 80 Betriebe unterstützt, die durch Schulungen und Workshops praktisches Wissen über nachhaltige Bodenbewirtschaftung erhalten. Dabei stehen Maßnahmen wie der Einsatz organischer Düngemittel, die Einführung von Zwischenfrüchten und Gründüngungen sowie die Etablierung von Agroforstsystemen im Fokus. Bodenprobenanalysen und darauf basierende Beratungen helfen den Landwirt*innen, den Zustand ihrer Böden zu bewerten und gezielte Verbesserungen umzusetzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist der Wissensaustausch zwischen den Betrieben. Die Teilnehmer*innen teilen ihre Erfahrungen und profitieren von Best-Practice-Beispielen, die als Vorzeigeprojekte dienen und auch andere Landwirt*innen inspirieren sollen. Zusätzlich wurde angestrebt ein Geschäftsmodell für mehr Bodengesundheit in Form eines regionalen Klimaschutz-Zertifikate-Handels aufzubauen, damit es Betrieben ermöglicht wird, Umweltschutz auch wirtschaftlich attraktiv zu gestalten. Diese Bestrebungen werden momentan im Forschungsprojekt Soil Values weiter fortgeführt.
Ein zentrales Element des Projekts ist die „Humusfibel“, ein leicht verständlicher Leitfaden, der praktische Tipps und konkrete Anleitungen für den Humusaufbau liefert. Mit dieser Wissenssammlung sollen Landwirt*innen befähigt werden, den Bodenaufbau selbstständig und nachhaltig voranzutreiben.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerBoben op Klima- und Energiewende e.V.
https://www.bobenop.de
Kooperationspartner

Gemeinde Ausacker

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der Umsetzung36 Monate.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

ca. 350.000 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Der Großteil der Kosten fiel für Personalkosten und Netzwerkveranstaltungen an.
Förderung im Rahmen des Förderprogramms vom Bundesumweltministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV): Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels .
15% Eigenanteil konnte durch Spenden realisiert werden.

Beteiligung

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

Schulungen
ErläuterungNeben der Wissensvermittlung war es wichtig, viel Zeit in den Austausch untereinander und das Lernen voneinander zu investieren. Der Fokus auf das gemeinsame Ziel "fruchtbare Böden" hat die Gruppe geeint.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Wir konnten über die letzten drei Jahre über 500 bodeninteressierte Menschen über unterschiedlichste Formate (Netzwerktreffen, Regionalgruppen und Humusfachtage) erreichen. Über die letzten 2 Jahre konnte das Humusreich Netzwerk erfolgreich mit 80 Landwirtschaftenden aufgebaut werden.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
ErläuterungBei und im Nachgang zu den Netzwerk-Veranstaltungen wurden die Teilnehmenden befragt. Die 5-Finger-Methode hat sich bei uns bewährt.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Das Projekt soll weiterhin als Netzwerk für die beteiligten Landwirt*innen und Interessierte über das Jahr 2025 weiter belebt werden. Das ganze in Form von Austauschformaten auf den Betrieben und Netzwerkveranstaltungen mit externen Referierenden. Außerdem soll der Humusleitfaden weiter mit möglichen Ergänzungen und Überarbeitungen gefüttert werden.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Humusreiche Böden binden CO₂, verringern Treibhausgasemissionen und fördern die Biodiversität. Sie stabilisieren Ökosysteme und verbessern die Resilienz gegenüber Klimaveränderungen. Die Maßnahmen tragen langfristig zum Klimaschutz bei und stärken nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Das Erreichen der Multiplikator*innen war herausfordernd, da diese selbst sehr stark in ihren laufenden Arbeiten eingespannt sind. Deshalb konnte die starke Einbindung der Multiplikator*innen in die zweite Netzwerkphase nicht wie geplant umgesetzt werden.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Der Aufbau von Humus erfordert Zeit, sodass die Effekte erst langfristig sichtbar werden. Unsachgemäße Bewirtschaftung kann den gespeicherten Kohlenstoff wieder freisetzen. Daher sind konsequente Schulungen und ein verantwortungsbewusster Umgang notwendig, um Klimaschutzziele langfristig zu sichern.

Ansprechperson

Christoph Thomsen
Boben op Klima- und Energiewende e.V.
Mühlenstraße 14
24975 Hürup
Deutschland
Telefonnummer015154709448

Ort der Umsetzung

Mühlenstraße 14
24975 Hürup
Deutschland

Schleswig-Holstein

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