Informations- und Sensibilisierungskampagnen zum Hitze- & UV-Schutz in der Landeshauptstadt Potsdam

  • Wimmelbild mit diversen Hitzeschutzmaßnahmen kindgerecht aufbereitet
    Wimmelbild zum kindgerechten Hitzeschutz, Quelle: LHP / Illustration Jörg Hafemeister / Gestaltung Luft Verlag
  • Heft mit Comics zum Hitzeschutz
    Hitzi - Potsdams cooles Hitzeheft für Kinder, Quelle: LHP / Illustration Jörg Hafemeister / Gestaltung Luft Verlag
  • Flyer, Hitzeknigge, Hitzetelefon - Informationsmaterial der LHP aus der Sensibilisierungskampagne 2023
    Flyer, Hitzeknigge, Hitzetelefon - Informationsmaterialien der Sensibilisierungskampagne 2023, Quelle: LHP / Robert Schnabel
  • Informationsblatt für Kinder zum Schutz vor Hitze
    Hitze-Tipps für Kinder, Quelle: LHP / Illustration Jörg Hafemeister / Gestaltung Luft Verlag
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Im Sommer 2023 setzte der Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst der LHP basierend auf dem Hitzeaktionsplan von Brandenburg verschiedene Initiativen um.
Es wurde ein Hitzetelefon für Senior*innen über 75 vom 01.06. bis 31.08. in Betrieb genommen, eine informative Website zum Hitze- und UV-Schutz veröffentlicht und ein Dashboard mit aktuellen Wetterdaten für Potsdam konzipiert. Des Weiteren wurde Informationsmaterial mit Verhaltenstipps bei Hitze erstellt und an 13.626 Haushalte, in denen Potsdamer*innen ab 75 Jahren leben, versandt, eine Karte mit kühlen Orten in Potsdam entwickelt und ein FAQ-Katalog zu Infektionskrankheiten durch den Klimawandel erstellt. Außerdem wurden soziale Einrichtungen aktiv über Fördermittel informiert und DWD-Hitzewarnungen an diese weitergegeben. Die Maßnahmen wurden in lokalen Medien, durch Werbespots und auf Stadtteilfesten beworben. 2023 trat der Fachbereich zudem dem Zentralen Netzwerk Hitzeschutz: Hitzeaktionsplan für Brandenburg bei.
Für den Sommer 2024 liegt der Fokus auf Kindern und deren betreuenden Personen. Es wurden kindgerechte Materialien wie das „HITZI-Potsdams cooles Hitzeheft“, ein Wimmelbild, ein Comic mit den Figuren Sunny, Shine und Shadow und ein Hitzehelden-Song entwickelt. Dazu gibt es Flyer für Sorgeberechtigte und Fortbildungsangebote zum Hitzeschutz für pädagogisches Personal in Kindertagesstätten und Grundschulen. Auf Bestellung erhalten diese die Infomaterialien kostenfrei. Experimentierkurse und Mitmachexponate zum Thema Hitze-, UV-Schutz und Klimawandel wurden konzipiert und werden im NANO Science Center angeboten. Diese Maßnahmen werden öffentlichkeitswirksam auf Veranstaltungen wie den Schülergesundheitstagen präsentiert.
Ziel ist es, die Bevölkerung, auch über Social Media, zu sensibilisieren, Wissen zu vermitteln und zur Selbstvorsorge im Kontext der Klimawandelanpassung zu befähigen. Langfristig sollen diese Maßnahmen dazu beitragen, Spätfolgen wie Hautkrebs zu reduzieren und das Rettungswesen zu entlasten.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerFB Öffentlicher Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam
http://www.potsdam.de/hitze
Kooperationspartner

Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungDie Kampagne „Hitze – sind Sie gerüstet?“ im Sommer 2023 wurde von 06/2023 bis 09/2023 durchgeführt. Die Kampagne „Sommer, Sonne, Sonnenschutz“ im Sommer 2024 wird von 05/2024 bis 09/2024 umgesetzt. Seit 02/2023 arbeitet die Stabsstelle Medizinischer Bevölkerungsschutz an der Maßnahmenplanung.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

~ 75.000 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Die Kampagne „Hitze – sind Sie gerüstet?“ im Sommer 2023 wurde vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg gefördert.
Die Informations- und Sensibilisierungskampagne „Sommer, Sonne, Sonnenschutz“ im Sommer 2024 wird durch das GKV-Bündnis für Gesundheit in Brandenburg und den Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst finanziert.
Die größten Kostenfaktoren waren die Beauftragung einer Agentur, der Druck der Materialien und deren Versand.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Kampagne 2023:
- Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Kampagne 2024:
- GKV-Bündnis für Gesundheit in Brandenburg,
- Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
- NANO Science Center Potsdam

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

ErläuterungIn Vorbereitung auf die Kampagne 2024 erfolgte eine ausführliche Online-Umfrage bei Potsdamer Kindertagesstätten und Grundschulen, in dem der aktuelle Ist-Zustand und konkrete Maßnahmen zum gesundheitsbezogenen Hitzeschutz abgefragt wurden. Die Rücklaufquote mit über 75 % sowie die Angaben verdeutlichen die Relevanz des Themas, den Bedarf und die Bereitschaft, konkrete Maßnahmen umzusetzen. Die Infopakete für die Kitas & Grundschulen enthalten zusätzlich Arbeitsmaterialien des BfS.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Für das Hitzetelefon hatten sich 188 Haushalte, mit Personen über 75 Jahren, registriert. Neben den Erstgesprächen wurden die Personen bei 7 Hitzewarnungen des DWD kontaktiert. Die Gesprächszeit betrug ca. 1.804 Minuten.
Die Aufrufe der Internetseite, des Dashboardes und der Karte der kühlen Orte sind insbesondere an „heißen“ Tagen gestiegen.
13.626 Haushalte, in denen Personen ab 75 Jahren leben, sind postalisch angeschrieben worden. Das Infopaket enthielt Verhaltenstipps an „heißen“ Tagen und Informationen zu Angeboten der LHP zum Thema Hitzeschutz.
Soziale Einrichtungen in Potsdam stellten im Rahmen der Förderung "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" des BMUV entsprechende Anträge.
Die Bestellmöglichkeit der Infopakete für Kindertagesstätten/Grundschulen wird sehr gut in Anspruch genommen. Die Fortbildung „Hitzeschutz bei Kindern – Prävention und Erste Hilfe“ und die Kurse „Sommer, Sonne, Sonnenschutz - Wir erforschen unser Sonnenlicht!“ waren innerhalb von 2 Tagen ausgebucht.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
ErläuterungSowohl für die Fortbildungsangebote als auch für die Experimentierkurse sind entsprechende Evaluationsbögen entwickelt worden. Während der persönlichen Gespräche bei Stadtteilfesten etc. werden ebenfalls Interviews erfolgen. Bei einer weiteren Bürgerumfrage der Landeshauptstadt Potsdam soll zudem ein Stimmungsbild zu den aktuellen Hitze- & UV-Schutzmaßnahmen der Potsdamer*innen abgefragt werden.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Als positiver Effekt ist die Zusammenarbeit der Kolleg*innen in der Stadtverwaltung aus unterschiedlichen Fachbereichen zu erwähnen. Es erfolgte eine Bündelung der unterschiedlichen Angebote für vulnerable Personengruppen, um auch zukünftig im Rahmen diverser Beratungen auf ein umfangreiches Dienstleistungsangebot der Kolleg*innen hinweisen zu können. Außerdem wurde man als Landeshauptstadt seiner Vorbildfunktion gerecht und regt damit andere Verwaltungseinheiten der Region zum Nachahmen an.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Gesundheitsbezogener Hitzeschutz ist nicht gesetzlich verankert, sodass für diese Aufgabe den Kommunen die finanziellen und personellen Ressourcen nicht ausreichend zur Verfügung gestellt werden. Das für die Länder Berlin & Brandenburg eingesetzte Monitoring für hitzebedingte Mortalität lässt sich nicht auf Städte in Brandenburg übertragen. Der ICD-Code T67 wird nicht oder nicht ausreichend genutzt, sodass keine verwertbaren Daten vom Rettungsdienst oder den Krankenhäusern zu erhalten sind.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Das Verständnis, dass Hitze- und UV-Schutz eine ganzheitliche kommunale Aufgabe ist, ist noch nicht bei allen Kolleg*innen in der Stadtverwaltung verankert.

Ansprechperson

Dr. Kristina Böhm
Fachbereich Öffentlicher Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam
Friedrich-Ebert-Str. 79/81
14469 Potsdam
Deutschland
Telefonnummer0331/289-2415

Ort der Umsetzung

Friedrich-Ebert-Str., 79/81
14469 Potsdam
Deutschland

Brandenburg

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