Gaming trifft Nachhaltigkeit: Wer mit bewussteren Entscheidungen im Alltag etwas bewegen und Denkanstöße in das eigene Umfeld tragen möchte, ist im Spiel „Little Impacts“ genau richtig. Das Spiel richtet sich an (junge) Erwachsene und nimmt sie auf eine kleine Reise mit: In fünf Kapiteln erkunden die Spieler*innen verschiedene alltagsnahe Themen wie Ernährung, Wohnen und Mobilität, aber auch politische Teilhabe und nachhaltige Investitionen. Als Spieler*in begleitet man die Hauptfigur Leah dabei, wie sie mit ihrer Familie und ihrem Freundeskreis über diese Themen ins Gespräch kommt. Leah navigiert einfühlsam Vorbehalte und Konflikte zwischen den Generationen, begeistert andere Menschen mit ihrer Motivation und lässt die Spieler*innen das Gelernte direkt selbst anwenden.
Digitale Spiele als Medium für Umweltkommunikation und Umweltbildung
„Little Impacts“ zählt zum Genre der sogenannten „Serious Games“ (auch „Impact Games“). Serious Games sind Spiele, die unterhaltsam sind, aber gleichzeitig auch andere Ziele verfolgen – zum Beispiel, Wissen zu vermitteln oder die Spieler*innen zu bestimmten Handlungen zu motivieren. Dafür werden typische Spielelemente wie Spaß, Wettbewerb und eine attraktive Spielwelt mit zusätzlichen Komponenten wie Bildungsinhalten kombiniert. So geht Umweltkommunikation neue Wege, um die Vorlieben zunehmend technikaffiner Generationen zu berücksichtigen und immer mehr Menschen in ihrer Lebenswelt zu erreichen.
Wissenschaftliche Grundlage
Das Spiel basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird später auch selbst hinsichtlich seiner Wirksamkeit und Reichweite evaluiert. Es entstand im Rahmen des laufenden Forschungsvorhabens „Potenzial von Serious Games als Instrument zur Beförderung von Nachhaltigkeit“ des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE). In diesem Projekt arbeitet das Fraunhofer-Institut gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) daran, die vielfältigen Potenziale, die spielbasierte Ansätze für die Schaffung eines Nachhaltigkeitsbewusstsein haben, zu erkunden und für das Umweltbundesamt nutzbar zu machen. So wurden neben der Entwicklung von „Little Impacts“ beispielsweise der Forschungsstand sowie weiterer Forschungsbedarf erarbeitet und eine Vernetzung mit Akteuren der Gaming Community durchgeführt. Die Entwicklung des Spiels lag in den Händen des Entwicklungsstudios . Die Erkundung und Aktivierung der Gaming-Community übernahm die Event- und Consultingagentur .
Wer sich für tiefergehende Hintergründe und Zusammenhänge interessiert, wird auf der Themenseite „Serious Gaming und Nachhaltigkeit“ und im Hintergrundbericht fündig. Der Abschlussbericht wird nach Projektende öffentlich zu Verfügung stehen.
Unser Tipp: Klim:S21
Eine Übersicht über digitale und analoge Spiele zum Thema Nachhaltigkeit bietet das Webportal play-green.net. Dort ist auch das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderte Lernspiel Klim:S21 gelistet. In Klim:S21, entwickelt von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und Gentle Troll, geht es um die Anpassung an den Klimawandel. Spieler*innen können hier Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in unterschiedlichen Naturräumen Deutschlands planen. Das Spiel wurde 2022 mit dem Deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI in der Kategorie „Digitale Bildungsangebote und Lernsoftware“ ausgezeichnet.