Umweltbundesamt begrüßt ukrainische Stipendiatin

Das Bild zeigt die ukrainische Forschungsstipendiatin Dr. Olena Matukhno.zum Vergrößern anklicken
Alexander von Humboldt-Stipendiatin Dr. Olena Matukhno
Quelle: Volodymyr Kotsiubenko

Am 1. Februar 2024 nahm Dr. Olena Matukhno ihre Forschungsarbeit beim Umweltbundesamt (UBA) auf. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Einhaltung der nationalen Klimaziele in der ukrainischen Eisen- und Stahlindustrie durch Maßnahmen der Dekarbonisierung und des Emissionshandels nach Beendigung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

Als Gastwissenschaftlerin im Umweltbundesamt entwickelte Dr. Matukhno in Kooperation mit Fachleuten der Deutschen Emissionshandelsstelle ein wissenschaftliches Forschungsprojekt. Ziel des Projektes ist es, politische Entscheidungsträger*innen in der Ukraine in der Nachkriegssituation mit Empfehlungen für geeignete Strategien zur Dekarbonisierung des Eisen- und Stahlsektors zu unterstützen.

Das Projekt wird die Bandbreite möglicher technischer Optionen für eine moderne ukrainische Eisen- und Stahlindustrie mit niedrigem oder gar keinem CO2-Ausstoß sowie deren jeweilige Vor- und Nachteile untersuchen. Neben der Fokussierung auf kommende Investitionsentscheidungen zu Neubau und Wiederaufbau von Eisen- und Stahlstandorten, muss die vor dem Krieg begonnene Bilanzierung von Treibhausgasemissionen für das Emissionshandelssystem nach internationalen und insbesondere europäischen Standards weiterentwickelt werden. Auch hierfür sollen Empfehlungen formuliert werden, um die Ukraine bei der Vorbereitung der Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union zu unterstützen.

Dr. Olena Matukhno ist außerordentliche Professorin (Dozentin) am Institut für Ökologie und Umweltschutztechnologien der Technischen Universität Dnipro. Sie wurde außerdem vom Ministerium für Ökologie und natürliche Ressourcen der Ukraine als Umweltgutachterin bestellt. Dr. Matukhno ist Expertin für die Akkreditierung von Stellen zur Validierung und Verifizierung der Angaben zu Treibhausgasen (Standard ISO 14065) der Nationalen Akkreditierungsagentur der Ukraine. Sie kam 2022 nach Deutschland, um der russischen Invasion zu entkommen, und lebt heute mit Mitgliedern ihrer Familie in Dresden.

Über das Georg-Forster-Forschungsstipendium

Seit 1973 fördert die Humboldt-Stiftung hochqualifizierte Postdoktoranden und -doktorandinnen aus Entwicklungs- und Schwellenländern mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (⁠BMZ⁠) durch die Vergabe von Humboldt-Forschungsstipendien. Seit 1998 fördert das BMZ junge Wissenschaftler*innen aus Schwellen- und Entwicklungsländern durch Georg Forster-Forschungsstipendien für Postdoktoranden und -doktorandinnen und erfahrene Forscher*innen. In der Regel ist ein Viertel der Antragstellenden erfolgreich. Seit 2012 fördert das BMZ jedes Jahr auch bis zu sechs Georg Forster-Forschungspreisträger*innen. Bisher erhielten insgesamt 21 Forschende aus der Ukraine das Georg Forster-Forschungsstipendium, drei wurden mit dem Georg Forster-Forschungspreis ausgezeichnet und ein Forscher mit einem besonderen Forschungspreis.

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 Stipendium  Forschung  Ukraine  Klimaziele  CO2