Die Planungen der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE (EMW) in Malmö begannen mit der Herausforderung, trotz eines kleinen Budgets ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Ziel war es unter anderem, eine zentrale Straße in Malmö so zu verändern, dass sie neue Lebensqualität ausstrahlt und den Bürgerinnen und Bürgern zeigt, wieviel Potenzial in einer Straße steckt. Dafür war es wichtig, die Straße für den Autoverkehr zu sperren und mit pfiffigen und kostengünstigen Ideen umzugestalten.
Malmö hatte bereits erste Erfahrungen mit temporären Designelementen im Straßenraum gesammelt (beispielsweise im Rahmen des Parking Day). Hierbei ist immer deutlich geworden, wie wichtig es ist, gleich zu Beginn den gesamten neu entstandenen Platz in die Planungen einzubeziehen. Denn ein paar Stühle oder ein einzelnes Sofa gehen schnell im Straßenraum unter, so dass der gewünschte Effekt ausbleibt. Außerdem wurden Geschäfte, Cafés und Restaurants, die in der Straße angesiedelt sind, von Anfang an in den Designprozess eingebunden. Auf Wunsch konnten sie den freigewordenen Platz auf der Straße für ihre Zwecke nutzen – ein Angebot das sehr gerne angenommen wurde. Sowohl Kundinnen und Kunden als auch Ladenbesitzende empfanden die neu entstandenen Freiflächen als Bereicherung.
Aufgrund des knappen Budgets konnte Malmö weder viele neue Gegenstände bauen zu lassen noch kaufen und benutzte daher die Dinge, die die Stadt bereits besaß. Das Amt für Grünflächen und das Amt für Veranstaltungen und Sport bot für die EMW beispielsweise viele nützliche Materialien wie große Pflanzen oder eine Tischtennisplatte an. Außerdem stellte das städtische Amt für Beleuchtung im Rahmen einer Kooperation Gelder aus dem eigenen Budget für Lichterketten zur Verfügung. Zwischen den Häusern angebracht, sorgten diese für eine schöne abendliche Stimmung in der Straße.
Da die temporäre Umgestaltung der Straße während der EMW sehr gut ankam, wurde auch im Sommer des darauffolgenden Jahres ein Teil der Straße für den Autoverkehr gesperrt. Dadurch konnten Restaurants in der warmen Jahreszeit zum Beispiel ruhige Freisitze anbieten.
Mit der Installation von wetterfesten und beständigen Designelementen schuf die Stadt gemeinsam mit dem Kulturamt schließlich eine dauerhafte Aufwertung des Straßenbildes. Diese günstigen und schönen Komponenten wirken sich positiv auf die Lebensqualität aus. So entstand beispielsweise ein Beet, gebaut aus ausrangierten Betonblöcken und Absperrplanken und von lokalen Künstlern bemalt.