Begleitung des Braunkohleausstieges in der Lausitz unter besonderer Beachtung des Wasserhaushaltes

Mit den Empfehlungen der Kohlekommission ist ein Ausstieg aus der Braunkohleverstromung in Deutschland grundsätzlich vereinbart.

In der Lausitz als zweitgrößtem deutschen Kohlerevier müssen auch die Planungen der noch aktiven Tagebaue dem verringerten Kohlebedarf angepasst werden. Der Kohleabbau hat über Jahrzehnte das ⁠Einzugsgebiet⁠ der Fließgewässer zerstört und ist daher die Ursache der angespannten Wassersituation.

Aktuell leiten die Tagebau jedoch gehobenes Grundwasser z. B. in die Spree ein, was den Fluss bei Niedrigwasser stützt. V. a. im Winterhalbjahr wird jedoch den Flüssen für die Flutung der Tagebaurestlöcher viel Wasser entnommen. Als Verdunstungsflächen belasten die Tagebauseen das Spree-Einzugsgebiet später dauerhaft.

Noch nicht beantwortet sind bisher die Fragen:

  • In welcher Reihenfolge laufen die Tagebaue Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde aus?
  • Welche bisher zur Abbaggerung vorgesehenen Gebiete bleiben erhalten?
  • Wie wird das Auslaufen der Kohle wasserwirtschaftlich verträglich gestaltet?
  • Wie muss die rückläufige Wasserhebung bis 2038 gemanagt werden?
  • Wie können dauerhaft Verdunstungsverluste und chemische Veränderungen des Wassers (⁠Versauerung⁠, Verockerung, Sulfatbelastung) minimiert werden?

Bei den Auslaufplanungen für das Lausitzer Kohlerevier müssen die Entscheidungen nach planerischen Kriterien im Sinne des Allgemeinwohls getroffen werden, nicht nach betriebswirtschaftlichen Interessen des Tagebaubetreibers.

Mit fachliche Stellungnahmen in Plan- und Genehmigungsverfahren und einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit für entscheidende Weichenstellungen kann das Projekt dazu beitragen, Fehlentwicklungen zu vermeiden, die nicht mehr rückgängig zu machen wären.

Thema (Bereich)Wasser und Gewässerschutz
AntragstellerUmweltgruppe Cottbus e.V.
Laufzeit bis
Fördersumme107.208 €