Energiewende und Demokratie

Die Energiewende ist nicht nur eine technische und ökonomische Herausforderung. Sie stellt auch neue Anforderungen an die Demokratie und das Miteinander in unserer Gesellschaft. Neue Windparks, Biogaskraftwerke, Tausende Kilometer neuer Leitungen – auch die saubere Technologie bringt Konflikte mit sich. Naturschutz vs. ⁠Klimaschutz⁠, wirtschaftliche Gewinne für die einen vs. Wertverlust des Grundstücks für die anderen: viele im Sinne der Energiewende wünschenswerte Projekte rufen lokale Widerstände hervor. Die Energiewende kann nicht von oben verordnet werden. Ihre Umsetzung erfolgt auf lokaler Ebene und sie bedarf der Unterstützung der Menschen vor Ort. Damit die Bürgerinnen und Bürger sich mit den Projekten zum Umbau der Energieinfrastruktur identifizieren, sollten diese inklusiv und partizipativ gestaltet werden. Nur wenn die verschiedenen Sichtweisen gehört und von vorn herein in die Planung von Projekten einbezogen werden, werden Konflikte entschärft und Blockaden wie etwa bei Stuttgart 21 vermieden. Umfassende Beteiligungsverfahren ermöglichen es, lokalen Sachverstand zu mobilisieren, um die im Interesse aller Betroffenen besten Lösungen zu finden. Auf diese Weise kann die Energiewende zu einem demokratischen und Gemeinsinn stiftenden Prozess werden. Das Projekt „Energiewende und Demokratie“ entwickelt modellhaft neue Formate für lokale/regionale Dialog- und Beteiligungsprozesse zu Energiewendeprojekten. Für drei Beispielfälle in Brandenburg werden jeweils maßgeschneiderte Prozessformate entwickelt, die (je nach Bedarf) etwa Bürgerinformationsveranstaltungen, Runde Tische, Zukunftswerkstätten, Mediationssitzungen, Dialogforen und Instrumente transparenter Information und Kommunikation umfassen. Die als Prototypen auf drei konkrete Fälle angewandten Prozessformate werden evaluiert und in einem Leitfaden beschrieben, der an alle Kommunen und Landkreise Brandenburgs sowie bundesweit an Umweltpolitiker, Behörden, Investoren und Umweltverbände verteilt wird.
Thema (Bereich)Umweltbildung, Umweltbewusstsein und Umweltberatung
AntragstellerImpuls
Laufzeit bis