Kultur der Reparatur stärken

Der Runde Tisch Reparatur wurde November 2015 gegründet, um die stark in die Defensive geratene Reparatur als Alternative zum Neukauf und Wegwerfen zu stärken. In den nächsten zwei Jahren sollen arbeitsfähige Strukturen aufgebaut werden und mit einer Kampagne die Reparatur ins Bewusstsein von Politik, Medien, Verbraucherinnen und Verbrauchern gerückt werden.

In den letzten Jahrzehnten ist die Reparatur auf dem Rückzug: Sowohl im Bewusstsein der Menschen als auch der Politik. Dabei war und ist sie die naheliegende Alternative zum Wegwerfen und trägt ganz wesentlich dazu bei, das Abfallaufkommen zu reduzieren und Ressourcen effizient zu nutzen.

Die Gründe für den Niedergang der Reparatur sind vielfältig: Die Reparatur erscheint vielen Menschen zu teuer, weil sie lieber ein neues Produkt haben wollen. Andere, die reparieren wollen, wird die Reparatur schwer gemacht. Die Ersatzteile sind nicht verfügbar oder sehr teuer. Und es ist immer schwieriger geworden, Reparaturwerkstätten zu finden, die gerne reparieren.

Das alles ist aber nicht „natürlich“ entstanden – sondern eine Folge bewusster unternehmerischer und politischer Entscheidungen und von Rahmenbedingungen, in denen Wachstum an erster Stelle steht, aber nicht der schonende Umgang mit Ressourcen. Bei vielen Verbrauchern ist heute ein Umdenken zu beobachten.

Die Repair-Café-Bewegung und der Widerstand gegen geplante oder ungeplante Obsoleszenz zeigen ein wachsendes Interesse an einer Abkehr von der Wegwerfgesellschaft.

Der Runde Tisch Reparatur, der im November 2015 gegründet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Reparatur in jeder Hinsicht und in allen Lebensbereichen zu fördern und Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Reparatur wieder als selbstverständliche Alternative zum Neukauf oder zum Wegwerfen bewusst macht und ermöglichen will. Der Runde Tisch Reparatur ist im November 2015 erstmals mit Forderungen und Empfehlungen an Hersteller und an die Politik in die Öffentlichkeit gegangen.

Der Runde Tisch Reparatur ist bisher ein loses Bündnis und möchte in den nächsten zwei Jahren die beantragte Verbändeförderung nutzen um

  • arbeits- und kampagnenfähige Strukturen aufzubauen
  • in Kooperation mit den Partnerinnen und Partnern Themen zu vertiefen bzw. an Zielgruppen in der Gesellschaft heranzutragen
  • mit der Kampagne „Deutschland repariert“ (Arbeitstitel) die Reparatur als nachhaltige Alternative im Bewusstsein verankern. 
Thema (Bereich)Umweltbildung, Umweltbewusstsein und Umweltberatung
AntragstellerReUse e.V.
Laufzeit bis
Fördersumme120.000 €