Umweltgerechtigkeit durch Partizipation | Umweltbundesamt

Unterstützung und Untersuchung von Partizipationsprozessen für Kinder und Jugendliche in benachteiligten Quartieren im Hinblick auf Umweltgerechtigkeit und politische Synergien

Im Projekt „Umweltgerechtigkeit durch Partizipation“ werden in fünf Kommunen Partizipationsprozesse mit Kindern und Jugendlichen in sozial benachteiligten Quartieren unterstützt und untersucht. Es geht vor allem darum, Kinder und Jugendliche bei der Aneignung wohnort- und siedlungsnaher Freiräume zu unterstützen. Durch herkömmliche Umweltbildung sind sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Regel nicht zu erreichen. Positive Veränderungen im Verhältnis zur natürlichen Umwelt und im Sozialverhalten können wirksamer und direkter durch die Verbesserung der Freiräume des Wohnumfelds erreicht werden.

Dies kann aber nur nachhaltig gelingen, wenn die Freiraumgestaltung unter der Beteiligung der Kinder und Jugendlichen geschieht, damit die Freiräume später auch von ihnen vor Ort genutzt und erhalten werden. ⁠Ökosystemleistungen⁠ und ihre sozialen Effekte, zum Beispiel Raum für soziale Kontakte, Entdeckungsmöglichkeiten und Lernfelder in naturnahen Freiräumen spielen hier eine wichtige Rolle.

Partizipation bedeutet nicht nur die Beteiligung an Planungsprozessen, sondern insbesondere die Beteiligung bei der Umsetzung von Pflege und Erhalt der Freiräume. Diese Prozesse bergen ein großes Potential hinsichtlich der Umweltbildung und vermitteln Lernerfahrungen für Kinder und Jugendliche im Umgang mit sozialen und politischen Institutionen wie Kommunalverwaltungen.

In diesem Sinne werden die beschrieben Partizipationsprozesse zu zentralen Elementen der Umwelt- und Sozialpolitik auf kommunaler Ebene. Sie sind ein wichtiger Baustein der aktuellen Diskussion um Umweltgerechtigkeit, zudem ermöglichen sie Synergien zwischen Umwelt- und Sozialpolitik. Die Prozesse in den Kommunen werden aktiv durch einen Vorortworkshop mit Experten unterstützt.

Das im Projekt gewonnene Wissen wird öffentlichkeitswirksam in einer Handlungsanleitung aufbereitet. Begleitend werden die Ergebnisse im Internet dargestellt und es wird durch Pressemitteilungen auf die Problematik aufmerksam gemacht.