Ziel des Projekts ist es, die Fußgängerfreundlichkeit in den Städten zu erhöhen, den Fußverkehr zu stärken und damit auch die Attraktivität des ÖPNV zu verbessern.
Das Projekt greift dafür einen ebenso wesentlichen, wie unzureichend betrachten Teil einer umweltfreundlichen, intermodalen Mobilität auf: Den Weg zur Haltestelle.
Der ÖPNV wird beschleunigt – doch der Fahrgast wartet an der Ampel vor der Haltestelle. Haltestellen sind barrierefrei umgebaut – doch der Weg zur Haltestelle ist voll mit Hindernissen. Sicherheit und Aufenthaltsqualität werden in den Fahrzeugen großgeschrieben – doch diese Attribute werden beim Zugang zur Haltestelle und deren Gestaltung nur selten mitgedacht.
Selten werden die Wege zu den Haltestellen als Bestandteil der intermodalen Wegekette bei Fahrten des öffentlichen Personennahverkehrs begriffen. Dabei sind sie ein entscheidender Baustein für eine klima- und umweltverträgliche Mobilität.
Rund die Hälfte der Reisezeit mit dem ÖPNV findet außerhalb von Bussen und Bahnen statt. Fast immer werden Bus- und Bahnfahrten mit Fußwegen kombiniert.
Die Eindrücke auf dem Weg zur Haltestelle prägen den Eindruck der Gesamtreise stark. Fußverkehr sichtbar machen, in die verkehrspolitische Diskussion bringen und Lösungsansätze anbieten, ist Aufgabe des Projektes »Zu Fuß zur Haltestelle«.
Basierend auf Erkenntnissen aus themenverwandten Projekten, soll eine Checkliste entwickelt werden, die Einflussfaktoren auf dem Weg zur Haltestelle erfasst. Anhand der Checkliste soll die Qualität von Fußwegen zur Haltestelle in ausgewählten Städten und unterschiedlichen Siedlungsstrukturen untersucht werden.
Die Durchführung des Checks geschieht gemeinsam mit VCD-Ortsgruppen. Begleitend sollen Aktionen im Straßenraum in den jeweiligen Städten die Aufmerksamkeit für das Thema steigern. Formate zur Verstetigung der Arbeit vor Ort werden angeregt, beispielsweise Runde Tische.
Interviews mit Fahrgästen die verschiedene Interessensgruppe, beispielsweise Eltern mit Kindern oder Menschen mit Behinderungen abbilden, liefern nicht nur weitere Erkenntnisse, sondern helfen der Thematik mit persönlichen Geschichten ein „Gesicht zu verleihen“.
Über die sozialen Medien verbreitete Infografiken machen die tatsächliche Bedeutung des Zufußgehens deutlich. Sie zeigen den hohen Anteil der Fußwege bei einer Betrachtung nach Wegezeit oder Etappen und wirken so der bestehenden Unterrepräsentierung in gängigen statistischen Erhebungen entgegen.
Ein TOP 10-Maßnahmenkatalog für den guten Weg zur Haltestelle soll alle an der Gestaltung des Straßenraums beteiligten Akteure – kommunale Verwaltungen, Verkehrsbetriebe und zivilgesellschaftliche Akteuren – unterstützen.
Die Interviews, die Auswertungen der Checkliste und die daraus entwickelten TOP 10-Maßnahmen werden wertvolle Einsichten zur Stärkung einer umwelt- und stadtverträglichen Mobilität bringen.