Indikator: Endenergieverbrauch des Verkehrs

Ein Diagramm zeigt den Endenergieverbrauch im Güter- und Personenverkehr zwischen 2005 bis 2022 sowie die Ziele der Bundesregierung (2005 = 100) als Index dargestellt.zum Vergrößern anklicken
Endenergieverbrauch des Güter- und Personenverkehrs
Quelle: Umweltbundesamt / TREMOD Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Die Bundesregierung will den ⁠Endenergieverbrauch⁠ des Güter- und Personenverkehrs bis 2030 um 15 bis 20 % gegenüber 2005 verringern.
  • Güter- und Personenverkehr sind seit Anfang der 1990er zwar deutlich effizienter geworden, die gesteigerte ⁠Verkehrsleistung⁠ führte jedoch zur Zunahme bzw. Stagnation des Endenergieverbrauchs.
  • Der Endenergieverbrauch im Güterverkehr bleibt auf einem hohen Niveau. Es wird schwer, das Ziel zu erreichen.
  • Pandemiebedingt kam es in den Jahren 2020 und 2021 zu einem verringerten Endenergieverbrauch im Personenverkehr. Im Jahr 2022 stieg der Verbrauch wieder leicht an.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Verkehr benötigt Energie. Die Bereitstellung, Verteilung und Nutzung von Energie sind für viele globale Probleme verantwortlich. Im Verkehr kommt vor allem Erdöl als Energieträger zum Einsatz. Dieses wird häufig in ökologisch sensiblen Gebieten gefördert oder durch sensible Gebiete transportiert. Auch die Aufbereitung des Erdöls zu Benzin, Diesel oder Kerosin in Raffinerien ist energieaufwändig. Schließlich werden bei der Verbrennung der Kraftstoffe Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub frei. Im besonderen Fokus stehen jedoch die bei der Verbrennung von Kraftstoffen entstehenden Treibhausgase, die für den weltweiten ⁠Klimawandel⁠ mitverantwortlich sind.

Die Bundesregierung hat sich Ziele gesetzt, den Energieverbrauch in Deutschland zu reduzieren und damit auch im Verkehrssektor. In der Nachhaltigkeitsstrategie wird das Ziel benannt, den ⁠Endenergieverbrauch⁠ des Personen- als auch des Güterverkehrs bis 2030 um 15 bis 20 % zu senken (BReg 2021). Mit dem Klimaschutzgesetz wurden zusätzlich sektorspezifische Ziele für die Emission von Treibhausgasen festgelegt.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Der ⁠Endenergieverbrauch⁠ ist der Verbrauch, der zum Betrieb der Fahrzeuge erforderlich ist. Von 2005 bis 2019 nahm der Endenergieverbrauch des Personenverkehrs um 4,3 % leicht zu. Im Güterverkehr stieg er im gleichen Zeitraum hingegen um rund 9,7 %. Dabei stieg die Transportleistung im Verkehr stärker als der Energieverbrauch. Somit sind beide Verkehrsbereiche zwar energieeffizienter geworden, das Ziel der absoluten Energieeinsparung wurde jedoch noch nicht erreicht. Pandemiebedingt zeigte sich durch die gesunkene ⁠Verkehrsleistung⁠ im Personenverkehr in den Jahren 2020 und 2021 ein starker Einbruch im Endenergieverbrauch. Auch 2022 lag der Endenergieverbrauch im Personenverkehr noch 10,3 % unter dem Wert von 2005, stieg aber im Vergleich zum Vorjahr wieder an. Ein allgemeiner Trend ist hieraus jedoch nicht ableitbar.

Soll der Energieverbrauch des Verkehrs sinken, muss sich vor allem die Verkehrsnachfrage verringern, verlangsamen und energieeffiziente Alternativen stärker gefördert werden oder sich der Verkehr auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel verlagern (siehe Indikatoren „Umweltfreundlicher Personenverkehr“ und „Umweltfreundlicher Güterverkehr“).

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Der ⁠Endenergieverbrauch⁠ des Verkehrs wird mit Hilfe des Rechenmodells TREMOD (Transport ⁠Emission⁠ Model) auf Basis von Fahrleistungen, Verkehrsleistungen und spezifischen Energieverbräuchen berechnet. TREMOD wurde vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) im Auftrag des Umweltbundesamtes entwickelt. Methodische Hintergründe stellt das ifeu bereit.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel Endenergieverbrauch und Kraftstoffe und im Themen-Artikel Emissionsdaten.

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