Kann Transformation und Zero Pollution durch Dialog gelingen?

Welche Möglichkeiten bieten freiwillige Maßnahmen zum Schutz vor Spurenstoffeinträgen in unsere Gewässer? Wie kann die Bereitschaft von Stakeholdern gegenüber freiwilligen Maßnahmen erhöht werden? Wo liegen die Grenzen dieser freiwilligen Maßnahmen? Diesen und weiteren Fragestellungen widmet sich ein kürzlich gestartetes Forschungsprojekt.

Im August 2023 startete das Forschungsprojekt „Transformation und Zero Pollution durch Dialog? – Minderung von Stoffeinträgen in Gewässer durch freiwillige Maßnahmen“ aus dem Ressortforschungsplan des Bundesumweltministeriums (FKZ: 3723 28 401 0). Die Forschungsnehmer sind das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und die IKU GmbH. Die fachliche Begleitung des Vorhabens wird vom Spurenstoffzentrum des Bundes übernommen.

Im Vorhaben wird untersucht, wie die Bereitschaft der ⁠Stakeholder⁠, etwa Hersteller und Anwender von Produkten, zu freiwilligen Maßnahmen zum Schutz der Gewässer vor Spurenstoffeinträgen erhöht werden kann.  Dazu analysieren die Forschungsnehmer zunächst die Rahmenbedingungen für den Erfolg freiwilliger Maßnahmen und legen entsprechende Kriterien fest. Die Chancen freiwilliger Maßnahmen werden anhand konkreter Beispiele identifiziert. Gleichzeitig werden die Grenzen freiwilliger Maßnahmen herausgearbeitet und damit aufgezeigt, wo weitergehende Anstrengungen notwendig sind bzw. wann gesetzliche Reglungen zielführender wären. Ein weiterer Baustein des Projekts besteht darin, Instrumente zu entwickeln, die für die Thematik Spurenstoffe in Gewässer sensibilisieren. Das Bewusstsein der beteiligten Akteure sowie der Bürger*innen soll somit erhöht werden.

Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wird eine Handlungsempfehlung erstellt. Daraus soll hervorgehen, unter welchen Bedingungen freiwillige Maßnahmen effektiv sind und wie die Bereitschaft zur Teilnahme an solchen Maßnahmen gesteigert werden kann. Hierbei können unterschiedliche Stakeholder mit einbezogen werden, etwa beteiligte Unternehmen in der Herstellung bzw. Formulierung von Stoffen, spezifische Berufsgruppen, Wasser- und Abwasserverbände, Umweltverbände oder auch der Verbraucherschutz und Bürger*innen.

Das Vorhaben steht in engem Bezug zu Aktivitäten auf europäischer Ebene zur Vermeidung von Schadstoffbelastungen für Mensch und Umwelt: Die Europäische Kommission legte dazu im Rahmen des Europäischen Grünen Deals den Null-Schadstoff-Aktionsplan und die Chemikalienstrategie für ⁠Nachhaltigkeit⁠ vor.

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 Spurenstoffe  Ressortforschungsplan