Wirkstrang – Beispiel aus dem Handlungsfeld Finanzwirtschaft

Monitoringbericht 2023 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel

Inhaltsverzeichnis

 

Handlungsfeld-relevante Klimaveränderungen

 

State: Extremereignisse – ⁠Starkregen

Das Bild zeigt Regen, der auf eine Asphaltfläche fällt. Im Hintergrund ist verschwommen Vegetation zu erkennen.
State: Extremereignisse – Starkregen
Quelle: Riocool / stock.adobe.com

Es wird davon ausgegangen, dass es infolge der geänderten meteorologischen Verhältnisse zu einer Intensivierung von wolken- und niederschlagsbildenden Prozessen kommt. Extremereignisse wie Starkniederschläge und Dauerregen könnten daher zunehmen. Da solche Ereignisse selten und mit hoher Variabilität auftreten, sind Trends bisher nicht statistisch signifikant. Es gibt aber für die letzten 20 Jahre Hinweise auf einen leichten Anstieg bei den Starkregenereignissen. Vor allem in den warmen Jahren kam es vermehrt zu extremen konvektiven Niederschlägen (siehe Abschnitt "Niederschlagextreme"). Diese Entwicklungen beeinflussen das Risiko von Hochwasser.

 

Auswirkungen des Klimawandels

 

Impact: FiW-I-1 Schadenquote, Schaden-Kosten-Quote bei der Verbundenen Wohngebäudeversicherung

Das Bild zeigt ein mit roten Ziegeln gedecktes Dach von oben. Links und rechts des Dachfirsts liegen zahlreiche große Hagelkörner. Einige der Dachziegel sind zerbrochen.
Impact: FiW-I-1 Schadenquote, Schaden-Kosten-Quote bei der Verbundenen Wohngebäudeversicherung
Quelle: Stillkost / stock.adobe.com
 

Physische Klimarisiken durch Extremwetterereignisse und langfristige Veränderungen der klimatischen Bedingungen können die Geschäftstätigkeit von Finanzdienstleistern stark beeinflussen. Insbesondere für die Versicherer führen meteorologische Extremereignisse zu hohen Forderungen beim Schadenausgleich. Die Schaden-Kosten-Quote zeigt an, ob ein Versicherungssegment profitabel ist. Die Verbundene Wohngebäudeversicherung mit und ohne Einschluss von Elementarschäden gilt generell als weniger rentables Segment. Schon einzelne regionale Extremereignisse können die bundesweiten Rentabilitätswerte in diesem Versicherungssegment negativ beeinflussen.

 

Anpassungen – Aktivitäten und Ergebnisse

 

Response: BAU-R-4 Versicherungsdichte der erweiterten Elementarschadenversicherung für Wohngebäude

Das Bild zeigt eine Siedlung mit Einfamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern entlang eines Flusstals. Der durch die Ortschaft fließende Fluss ist über die Ufer getreten und überschwemmt die tiefer liegenden Teile der Ortschaft mit bräunlichem Wasser. Der ursprüngliche Flusslauf ist anhand von uferbegleitenden Baumreihen zu erahnen. In der Mitte des Bildes ist eine zerstörte Brücke, die den Fluss querte, sichtbar.
Response: BAU-R-4 Versicherungsdichte der erweiterten Elementarschadenversicherung für Wohngebäude
Quelle: Christian / stock.adobe.com
 

Der Einschluss der Elementardeckung (eEV) ergänzt die Verbundene Wohngebäudeversicherung, die unter anderem Sturm- und Hagelschäden abdeckt, um eine Absicherung von Schäden durch Überschwemmung, ⁠Starkregen⁠, Schneedruck und Lawinen. Ein umfangreicherer Versicherungsschutz gegenüber diesen Schäden ist für einen gut funktionierenden Risikotransfer dringend erforderlich. Die Versicherungsdichte der eEV nahm seit 2001 kontinuierlich und signifikant zu, ist aber nach wie vor gering, sodass bei Extremereignissen noch immer zu viele Schäden nicht versichert sind.

 

Response: FiW-R-1 Bewusstsein der Bevölkerung für Sturm- und Hochwasserrisiken

Das Bild zeigt einen Mann, der in einem überschwemmten Kellerraum knietief in braunem Wasser steht. Auf einem Regal stehen Dosen, Kartons und Blumentöpfe. Vor dem Regal stehen von dem Wasser umspülte Plastikeimer. Der Mann blickt auf weitere Behältnisse, Paletten und Plastiksäcke, die vor ihm aufgetürmt sind.
Response: FiW-R-1 Bewusstsein der Bevölkerung für Sturm- und Hochwasserrisiken
Quelle: Mr. Bolota / stock.adobe.com
 

Trotz der aufrüttelnden Extremereignisse der letzten Jahre ist das Risikobewusstsein in der deutschen Bevölkerung noch immer gering. Repräsentative Bevölkerungsbefragungen im Rahmen der regelmäßigen Studie „Umweltbewusstsein in Deutschland“ zeigen, dass nicht einmal ein Viertel der befragten Personen davon ausgeht, dass für ihr Haus oder ihre Wohnung ein reales Schadensrisiko durch Stürme und Hochwasser besteht. Eine angemessene Risikowahrnehmung ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Versicherungsbereitschaft zu erhöhen.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Anpassung an den Klimawandel  KomPass  Monitoringbericht