MainKlimaPLUS: Bildungskomponenten zur Ableitung von Anpassungskonzepten für Unternehmen

  • Schematische Darstellung des Projektansatzes.
    Projektansatz. Quelle: Abbildung V. Faulsticht (Studentische Hilfskraft im Projekt).
  • Das Planspiel MainKassandra ist in Orangetönen mit abgesetzt weißer Farbe gestaltet.
    Planspiel MainKassandra. Quelle: Abbildung V. Faulsticht (Studentische Hilfskraft im Projekt).
  • Spielmaterialien im Planspiel Mainkassandra.
    Spielmaterialien im Planspiel Mainkassandra. Quelle: Abbildung V. Faulsticht (Studentische Hilfskraft im Projekt).
  • Kartenspiel MainWarmUP in grün-orangenen Farben gehalten.
    Kartenspiel MainWarmUP. Quelle: Abbildung V. Faulsticht (Studentische Hilfskraft im Projekt).
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Das Projekt MainKlimaPLUS konzeptualisiert Bildungsangebote, um Organisationen hinsichtlich ihrer Verantwortungsfunktion zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, Maßnahmen zu Klimaschutz und -anpassung für ihre Unternehmen abzuleiten. Eine umfassende Regionalstudie bildet neben der Erläuterung von relevanten Grundbegriffen anhand verschiedener Dimensionen (beispielsweise Branche, Umfang, antizipativ/reaktiv) ab, inwiefern Unternehmen bereits Anpassungsmaßnahmen umsetzen. Die Datenbasis entstammt einer quantitativen Umfrage der mainfränkischen Wirtschaft (n = 288). Ein bei YouTube veröffentlichtes Teaservideo (basierend auf qualitativen Experteninterviews) sowie ein Kartenspiel (MainWarmUp) bereiten Wechselwirkungen und Grundbegriffe zielgruppengerecht auf. Anhand des Planspiels MainKassandra können Unternehmen verschiedene, klimatische Einflüsse simulieren und Anpassungsstrategien auf ihre Wirksamkeit und reziproken Effekte hin spielerisch erproben. Dabei gilt es eine Balance zwischen ökonomischen und ökologischen Anforderungen herzustellen.

Mit den entwickelten Bildungsangeboten sollen Akteurinnen und Akteure von Handwerksunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen sowie Großkonzernen Grundbegriffe, Kontext und Wechselbeziehungen des Klimawandels, insbesondere hinsichtlich der Klimaanpassung verinnerlichen und mittels Game-based learning (GBL) in einer geschützten Umgebung relevante Entscheidungen treffen und deren Wirkungen erleben. Das Ziel ist die Verbesserung der aktuellen Wissensbasis, um Handlungsmöglichkeiten und Strategien zur Klimaanpassung zu vermitteln (Wissen). Diese Erkenntnisse sollen die Motivation steigern (Sensibilisierung), Erlerntes in die berufliche Praxis zu überführen und individuell umzusetzen (Befähigung).

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerTechnische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS)
https://www.thws.de/forschung/institute/idee/idee-projekte/mainklimaplus/
Kooperationspartner

Assoziierte Projektpartner sind die IG Metall Schweinfurt, IHK Würzburg und HWK Unterfranken

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Dauer der UmsetzungDas Projekt läuft über zwei Jahre, bis 30.06.2023 und das Planspiel wird am internen Campus Weiterbildung als Weiterbildungsangebot strategisch über die Projektlaufzeit hinaus angeboten.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

Das Projekt basiert auf einem Fördervolumen von rund 192.000 €.

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Mit dem DAS Förderprogramm (Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels) fördert das BMUV innovative Projekte um bezüglich der Auswirkungen und Anforderungen des Klimawandels einen Bewusstseinswandel und Umdenken zu bewirken. Verausgabt werden Personalkosten, Aufträge und Dienstreisen.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Nach der Veröffentlichung der Regionalstudie (14 Experteninterviews, 288 teilstandardisierte Fragebögen) wurden die Ergebnisse bei einigen Vorträgen präsentiert, u.a. Schweinfurter Wirtschaftstreff, Innovationstage Mainfranken und ZF-interner Nachhaltigkeitstag. Ingesamt wird auf eine Reichweite ca. 150 Personen geschätzt (Zuhörende). Die Downloadzahlen der Bildungskomponenten vom OPUS-Server bzw. YouTube liegt aktuell bei (Stand 15.05.2023):

- Regionalstudie: 530 (online seit: März 2022)
- Teaservideo: 470 Zugriffe (online seit: März 2022)
- Kartenspiel MainWarmUp: 84 (online seit: Januar 2023)
- Planspiel MainKassandra: 90 (online seit: April 2023)

Das Planspiel wurde in drei Spielrunden mit insgesamt 32 Personen durchgeführt. Ferner wurde das Planspiel innerhalb von drei Experteninterviews und zwei Fokusgruppen mit jeweils vier Führungskräften aus Unternehmen präsentiert und diskutiert. Daneben werden die Ergebnisse in wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert.

ErläuterungFür eine qualitative Evaluation führen Personen aus Unternehmen und klimarelevanten Funktionen das Planspiel durch. Nach diesem sechstündigen, interaktiven Workshop, werden sie mit Experteninterviews zur Einschätzung des Planspiels befragt. Der Ansatz grenzt sich methodisch von klassischer, formaler Evaluationsforschung ab, thematisiert jedoch ähnliche Dimensionen von Wissenserwerb und Lernerfahrung, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Die Hauptkomponente, das Planspiel, wird in das Weiterbildungssegment der Hochschule (Campus Weiterbildung) und bei den assoziierten Projektpartnerinnen und Projektpartner in Form eines seminaristischen Workshops integriert. Zunächst wird das Planspiel in das Portfolio des internen Campus Weiterbildung aufgenommen und dabei die Resonanz der Zielgruppe getestet. Das Ziel ist es, das Bildungsangebot langfristig am Campus Weiterbildung zum Selbstkostenpreis anzubieten.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Die Hauptkomponente ist ein Planspiel, das die Erfahrungen der Nutzerinnen und Nutzer reflektiert und in deren Arbeitsalltag transferiert sowie dann eigene, maßgeschneiderte Anpassungskonzepte innerhalb ihrer Organisationen ableitet. Hierbei zeigt sich herausfordernd, dass die Zielgruppe mit dem Rahmen eines „Planspiels“ nicht vertraut ist und sich die Verstetigung als komplex erweist. Demnach zeigen sich Schwierigkeiten bei der Akzeptanz "innovativer" Bildungsansätze.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Im Projekt sind keine negativen Auswirkungen bekannt. Im Gegenteil, es wurde eine außergewöhnlich positive Resonanz und Nachfrage im Vergleich zu anderen Projekten des Instituts verzeichnet.

Ansprechperson

Sophie Fischer
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS)
Deutschland
Telefonnummer0176 20568220

Ort der Umsetzung

Münzstr. 12
97070 Würzburg
Deutschland

Schweinfurt Städte, Würzburg Städte

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