Hintergrund und Ziele
Für den Erhalt und die Entwicklungsfähigkeit des ländlichen Raumes spielt die Landwirtschaft eine wesentliche Rolle. Sie übernimmt ökonomische, ökologische und soziale Funktionen. Eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes ist an die zukünftige Existenzfähigkeit der Landwirtschaft gekoppelt. Klimaänderungen beeinflussen zunehmend die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft und erfordern neben konsequentem Klimaschutz geeignete Anpassungsmaßnahmen.
Im Rahmen des Forschungsprojektes LandCaRe 2020 werden Instrumentarien entwickelt und bereitgestellt, mit deren Hilfe Entscheidungswissen für Landwirte und weitere Akteure im ländlichen Raum erzeugt und vermittelt werden kann. Auf Basis dieses Wissens können dann die Akteure vor Ort betriebsspezifische Anpassungsmaßnahmen an regionale Klimaänderungen in den nächsten Jahrzehnten entwickeln.
Das allgemeine Ziel des Vorhabens LandCaRe 2020 besteht darin, Instrumentarien zu entwickeln und bereitzustellen, durch die Entscheidungswissen für die Landwirtschaft und weitere Akteure im ländlichen Raum erzeugt und vermittelt werden kann, das zu geeigneten Anpassungsmaßnahmen an regionale Klimaänderungen in den nächsten Jahrzehnten führt. Ein Kernziel ist die Bereitstellung der Wissensplattform LandCaRe-DSS (DSS = Decision Support System), das an unterschiedliche Regionen adaptiert werden kann und interaktiv Szenarien mit wechselnden Nutzungsoptionen und Witterungsabfolgen erstellt.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- Baden-Württemberg
- Brandenburg
- Sachsen
- Erzgebirge, Thüringer und Bayrischer Wald
- Nordostdeutsches Tiefland
- Südostdeutsche Becken und Hügel
Osterzgebirge
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Das DSS beinhaltet vergangene wie zukünftige Klimatrends und Wetterstatistiken, Wirkungen auf die Pflanzenproduktion und das landwirtschaftliche Einkommen sowie Schadensrisiken durch Extremereignisse. Auch ökologische Aspekte wie Wasser und Stoffflüsse, Standortpotenziale der Vegetation und Biodiversität werden einbezogen.
Es werden die Klimadaten der regionalen Klimamodelle WETTREG und CLM genutzt, wobei die Emissionsszenarien A1B und B1 zugrundegelegt werden. Für die Vergangenheit werden die Kontrollläufe herangezogen, für die Periode 2001 bis 2050 die Klimaprojektionen.
- Veränderte Niederschlagsmuster
- Höhere mittlere Temperaturen
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Eine nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume ist an die zukünftige Existenzfähigkeit der Landwirtschaft gekoppelt. Klimaänderungen können die Landwirtschaft sowohl positiv als auch negativ beeinflussen und erfordern neben konsequentem Klimaschutz geeignete Anpassungsmaßnahmen.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Konkrete Anpassungsmaßnahmen werden in diesem Projekt nicht erarbeitet, es besteht vielmehr das Ziel, Entscheidungswissen für die Landwirtschaft und weitere Akteure im ländlichen Raum zu erzeugen, das dann wiederum zu geeigneten Anpassungen an regionale Klimaänderungen führt.
- 2011–2040 (nahe Zukunft)
- 2021–2050 (nahe Zukunft)
Wer war oder ist beteiligt?
Das Projekt wird durch die BMBF-Fördermaßnahme "klimazwei - Forschung für den Klimaschutz und Schutz vor Klimawirkungen gefördert"
TU Dresden
GKSS-Forschungszentrum (neu: HZG), Universität Bonn, Johann Heinrich von Thünen Institut, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, Institut für Organisationskommunikation (IFOK), LivingLogic AG, Hochschule Zittau/Görlitz, Farmware GmbH. Desweiteren verfügt das Projekt über eine große Anzahl Praxispartner aus Agrarverwaltungen und sonstigen Behörden, sowie aus Unternehmen und Verbänden."
Technische Universität Dresden
Institut für Hydrologie und Meteorologie
Pienner Str. 23
D-01737 Tharandt