Biozide vermeiden - Maß halten | Umweltbundesamt

Biozide – Rechtsrahmen stärken und das notwendige Maß halten --- PAN Germany begleitet seit 2008 die Stakeholderkonsultationen und die 1. Lesung zum Kommissionsentwurf für eine EU-Verordnung zum Inverkehrbringen und zur Verwendung von Biozidprodukten. Mit dem beantragten Projekt sollen die nach 2010 fortlaufenden Verhandlungen weiter mit Empfehlungen, Konsultationen und mit der Koordinierung des aufgebauten Netzwerks deutscher und europäischer Nichtregierungsorganisationen von PAN Germany begleitet werden. Zahlreiche Punkte und Passagen des Gesetzesentwurfs sind aus Sicht des Umwelt- und Verbraucherschutzes verbesserungswürdig. Angestrebt wird unter anderem die Festschreibung eines legislativen Rahmens zur Regelung der Nutzungsphase von Biozidprodukten. Es ist erforderlich, das gesetzlich festgeschriebene „notwendige Mindestmaß“ bei der Biozidverwendung für die verschiedenen Verwendungsarten zu definieren und zu regulieren. Das Projekt möchte mehr Bewusstsein schaffen für diesen wichtigen Rechtsbegriff. Handlungsempfehlungen für den Rechtsrahmen, für die Praxis der Vermarktung und Überwachung und für das Verbraucherverhalten sollen erarbeitet, diskutiert und verbreitet werden. Dabei stehen Verwendungen im Fokus, deren Nutzen und Notwendigkeit von Fachbehörden und vielen Experten in Frage gestellt werden. Dies betrifft insbesondere das Angebot von Desinfektionsmitteln bzw. von biozidausgerüsteten Erzeugnissen und Gebrauchsgegenständen mit externer Biozidwirkung im Privatbereich. Ein Marktcheck, inklusive des Internethandels, soll eine Übersicht über das Angebot dieser Produkte generieren und bewerten. Mit Akteursgesprächen soll im Anschluss eine Sensibilisierung zur Problematik erreicht und Verhaltensänderung angestrebt werden. Angesprochen wird u.a. der Handel, der eine Verantwortung für die angebotene Produktpalette trägt. Die Verbraucher werden durch Öffentlichkeitsarbeit und einen Ratgeber informiert und für ein nachhaltiges Konsumverhalten sensibilisiert.