MigrantInnen
in Deutschland wurden bisher bezüglich der Themen “Umwelt- und
Klimaschutz“ vernachlässigt. Das derzeit vorliegende
Informationsmaterial in anderen Sprachen als Deutsch ist rar.
Knapp ein Fünftel (18,7%) der in Deutschland lebenden Menschen hat
einen Migrationshintergrund, d.h. 15,4 Millionen Personen
(Statistisches Bundesamt, 2009). Bei Jugendlichen liegt der Anteil
sogar bei 24 Prozent. In manchen Kiezen in Berliner Bezirken, wie
Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg oder Mitte, ist dieser Anteil noch
wesentlich höher (an manchen Schulen wurden fast 80 % Kinder und
Jugendliche mit Migrationshintergrund festgestellt). Über die
umweltbezogenen Einstellungen, das Umweltverhalten und das
bürgerschaftliche Engagement für den Klima- und Umweltschutz von
MigrantInnen liegen bisher jedoch nur wenig gesicherte empirische
Erkenntnisse vor. Vor diesem Hintergrund ist es längst überfällig,
dieses Bevölkerungssegment auch bezüglich des Umwelt- und Klimaschutzes
erfolgreich in die Informations- und Aufklärungskampagnen
einzubeziehen. Es besteht im Bereich dieser immer dringlicher werdenden
Probleme ein extremer Nachholbedarf.
Filmische Bildungsangebote, die den besonderen kulturellen Hintergrund
von MigrantInnen berücksichtigen, gibt es so gut wie gar nicht. Es gibt
eine Anzahl synchronisierter Filme, die in erster Linie für ein
deutsches Publikum produziert wurden und MigrantInnen nur unzureichend
ansprechen. Das Problem, dass die Sprachbarriere für viele MigrantInnen
die Kenntnisnahme der deutschen Informationsmaterialien zu diesen
Themen zusätzlich erschwert, ist weithin bekannt; schwerwiegend hinzu
kommt, dass diese Informationen für die MigrantInnen nicht
zielgruppengerecht aufgearbeitet sind, so dass sie viele selbst dann
nicht erreichen, wenn sie - auf deutsch oder in türkischer Übersetzung
- gelesen werden.
Thema (Bereich)Umweltbildung, Umweltbewusstsein und Umweltberatung
AntragstellerTDZ
Laufzeit bis