Gruppierung von Stoffen für das behördliche Risikomanagement

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Quelle: ChemSec

REACH: Podiumsdiskussion zur Gruppierung von Stoffen für das behördliche Risikomanagement

Dr. Björn Hansen, EU Kommission und Dr. Christoph Schulte, ⁠UBA⁠ diskutierten bei der ChemSec Veranstaltung „SINnovation - keys for the future“ über die Möglichkeiten, Stoffe beim Risikomanagement zu gruppieren. Die Diskussion war Teil einer Veranstaltung der NGO „ChemSec“ am 08.10.2014 in Brüssel zur Erweiterung der SIN-Liste (Substitute It Now). Die Liste der Chemikalien, für die ChemSEC eine Substitution fordert, wurde um 28 auf 831 Stoffe erweitert. Die neuen Stoffe wählte ChemSEC überwiegend wegen ihres endokrinen Wirkmechanismus oder wegen persistenter, bioakkumulierender Eigenschaften aus. Bei der Veranstaltung stellte ChemSEC auch ein Konzept zur Identifizierung ähnlicher Stoffe (SINimilyrity tool) vor.

Auch das UBA versucht, bei der Bewertung und der Regulierung Stoffe zu gruppieren. Denn häufig weisen ähnliche Strukturen und Anwendungsmuster auf ähnliche Risiken hin. Außerdem möchte das UBA die Substitution besonders besorgniserregender Stoffe durch vergleichbar besorgniserregende Stoffe vermeiden. 16 der 22 Stoffe, die bisher unter Umweltgesichtspunkten auf die ⁠REACH⁠-Kandidatenliste aufgenommen wurden, hatte das UBA vorgeschlagen und dabei auch Stoffgruppen im Fokus. Die derzeitigen Bewertungsaktivitäten des UBA konzentrieren sich auf die Gruppen der Polyaromatischen Kohlenwasserstoffe (⁠PAK⁠), der Perfluorierten Chemikalien (⁠PFC⁠), der Alkylphenole und der Phenolbenzotriazole.
Als Fazit der Veranstaltung formulierte Debbie Raphael, Direktorin der Umweltbehörde in San Franzisko, dass die Regulierung ein Rückrat der Innovation sein und die Substitution besorgniserregender durch weniger besorgniserregende Stoffe für Unternehmen mittelfristig einen Marktvorteil bedeutet.

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 REACH