Phosphatfreie Textilwaschmittel
Der Phosphatverbrauch ist in den letzten 40 Jahren in Deutschland deutlich zurückgegangen. Dies ist insbesondere auf den Einsatz von phosphatfreien Textilwaschmitteln zurückzuführen.
Der Phosphatverbrauch ist in den letzten 40 Jahren in Deutschland deutlich zurückgegangen. Dies ist insbesondere auf den Einsatz von phosphatfreien Textilwaschmitteln zurückzuführen.
Phosphate wirken in Gewässern als Pflanzennährstoffe. Gemeinsam mit den normalerweise reichlich vorhandenen Nitraten „düngen” sie unsere Gewässer. Dadurch können sie unangenehme Massenentwicklungen von Algen hervorrufen – die sogenannten „Wasserblüten”. Das sind dann häufig solche Algenarten, die von den Kleinstlebewesen in Gewässern (z.B. Wasserflöhe) nicht gefressen werden. Solche massenhaft auftretenden Algen behindern die Wasseraufbereitung und die Erholungsnutzung der Gewässer, ihr Absterben aber kann zu gefährlichem Sauerstoffmangel im Wasser mit nachfolgendem Fischsterben führen.
Mitte der 70er Jahre stammte fast die Hälfte der Phosphatfracht in den bundesdeutschen Gewässern aus Wasch- und Reinigungsmitteln. 1975 lag der Phosphatverbrauch insbesondere durch den Einsatz in Haushaltswaschmitteln bei 276 000 Zonnen pro Jahr; 1993 aufgrund des Einsatzes phosphatfreier Haushaltswaschmittel bei nur noch 4 000 Tonnen pro Jahr im Haushaltsbereich. Aktuell beträgt der Phosphatverbrauch im Haushaltsbereich vor allem wegen der Phosphate in Maschinengeschirrspülmitteln wieder 22 000 – 25 000 Tonnen pro Jahr. Die Phosphatbelastung der Gewässer in der Bundesrepublik konnte durch die Verminderung des Phosphatgehaltes in Wasch- und Reinigungsmitteln und die verbesserte Abwasserbehandlung mehr als halbiert werden.
Eine gezielte Entfernung von Stickstoff und Phosphaten bei der Abwasserbehandlung in Kläranlagen erfolgte im Jahr 2001 in etwa 95 Prozent der Kläranlagen Deutschlands.
Auch wenn in der Bundesrepublik Deutschland fast alle Abwässer in Kläranlagen behandelt werden, erreicht ein Teil der Abwässer auf direktem Wege die Gewässer. Zum Beispiel können Kanalisationen, die Niederschlags- und Abwasser gemeinsam aufnehmen (Mischkanalisation), bei plötzlichen starken Regenfällen überlastet werden. In diesem Fall wird Wasser aus der Mischkanalisation direkt in die Gewässer abgegeben, was auch als „Regenwasserüberlauf” bezeichnet wird. Direkteinträge von Abwässern sind schwer oder nur mit erheblichem finanziellen Aufwand weiter zu reduzieren. Zudem sind die Anforderungen an die Reinigungsleistung der Kläranlagen in Abhängigkeit von deren Größe unterschiedlich. Vor bedenkenlosem Umgang mit Wasch- und Reinigungsmitteln muss deshalb auch bei hohem Niveau der Abwasserreinigung gewarnt werden.