Neue Bahn-Klimaanlagen mit Kaltluft im Praxistest

moderner ICE-Schnellzug auf einem verschneiten Gleis in der Stadtzum Vergrößern anklicken
Die Klimaanlagen der ICE 3-Baureihe 403 kühlen mit dem natürlichen Kältemittel Luft.
Quelle: Deutsche Bahn AG

Klimaanlagen in Zügen machen das Reisen angenehm. Bisher kühlen die meisten Bahn-Klimaanlagen mit fluorierten Kältemitteln, die als Treibhausgase zum Klimawandel beitragen. Eine Alternative sind Anlagen, die mit Luft kühlen. Optimierte Kaltluft-Klimaanlagen wurden in einem ICE getestet. Das UBA begleitete das Projekt.

In einem ICE 3 der ersten Bauserie erprobte die Deutsche Bahn neue luftgestützte Klimaanlagen im regulären Zugbetrieb. Mit Förderung des Bundesumweltministeriums wurde der Testbetrieb der Kaltluft-Klimaanlage mit einem umfangreichen Messprogramm begleitet, das von der Firma Liebherr Transportation Systems entworfen und umgesetzt wurde. 

Über alle Jahreszeiten hinweg erfassten die Geräte und Sensoren alle 10 Sekunden sowohl Betriebsdaten der Klimaanlage und des Zuges, als auch die Umgebungsbedingungen im Zug und außerhalb. Die Daten wurden per Funk zur Firma Liebherr übertragen und dort mit speziell dafür erstellten elektronischen Datenverarbeitungsprogrammen aufbereitet und ausgewertet. Im zweiten Schritt wurden die Daten der Kaltluft-Klimaanlagen mit herkömmlichen Kompressions-Klimaanlagen, die mit dem treibhauswirksamen fluorierten Kältemitteln wie R134a kühlen, verglichen hinsichtlich des Energieverbrauchs und der Lebenszykluskosten. 

Die Anlagen bestanden den Probetrieb und kühlen nun weiterhin den ICE-Zug. Die Ergebnisse des vom Bundesumweltministerium geförderten Messprogramms zur Effizienz, zu den Kosten über den Lebenszyklus und zum Vergleich mit R134a-Anlagen wurden im Januar 2018 in einem Fachgespräch in Berlin vorgestellt. Es konnte gezeigt werden, dass Kaltluft-Klimaanlagen eine umweltfreundliche Alternative zu Anlagen mit dem fluorierten klimaschädlichen Kältemittel R134a sind und für zukünftige Ausrüstungen von Zügen zur Auswahl stehen. Die erfassten und ausgewerteten Daten bieten eine Basis für die Auslegung und Bewertung zukünftiger Klimaanlagenkonzepte.

Das Forschungsvorhaben zur Zugklimatisierung wurde im Mai 2015 begonnen und wird im Jahr 2018 abgeschlossen. Im Oktober 2016 informierten sich  Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla in München bei einem Pressetermin am ICE 3 über den Stand des Projektes. Das Projekt unterstützt das Ziel der DB AG, ihre Züge künftig umweltfreundlich und ohne klimaschädliche Kältemittel zu klimatisieren. 

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