Kinder verlieren zunehmend den Zugang zu naturnahen Lernorten. Dadurch lernen sie immer weniger über die Zusammenhänge und Kreisläufe der Lebensmittelproduktion. Als Konsequenz verändert sich ihre Umweltwahrnehmung: die Wertschätzung für natürliche Lebensmittel und Ressourcen sinkt. Gleichzeitig fehlt es vielen Lehrkräften und Erzieherinnen und Erzieher an Know-How und Möglichkeiten, den Kindern dieses Wissen praktisch näherzubringen. Hier setzt die GemüseAckerdemie und das innovative Schulungsprogramm an.
Die GemüseAckerdemie ist ein schulbegleitendes Bildungsprogramm bei dem Kinder fast 30 Gemüsearten anbauen, verarbeiten und vermarkten. Die praktische Arbeit wird ergänzt durch 20 Bildungsmodule, die sich an den Leitlinien „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)" orientieren. Durch das Programm lernen Kinder auf anschauliche Weise den Zusammenhang von umweltschonender Ressourcennutzung, Biodiversität, klimafreundlichem Konsumverhalten und nachhaltiger Landwirtschaft.
Die Pädagoginnen, Pädagogen und Ehrenamtlichen in den Schulen werden von Standortkoordinatorinnen und -koordinatoren beraten und nach dem „Train-the-Trainer“-Prinzip in den Inhalten der GemüseAckerdemie (Ökologischer Landbau, Umweltschutz, Ernährung) geschult. Die Standortkoordinatorinnen und -koordinatoren sind wichtige Multiplikatoren, die das erfolgreiche Konzept auf diese Weise in die verschiedenen Regionen Deutschlands tragen.
Die Idee und das Konzept der GemüseAckerdemie wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Die gesellschaftliche Anerkennung sowie die Anfragen von Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet spiegelt wieder, dass die GemüseAckerdemie bundesweite Ausstrahlung hat und Potential für eine Skalierung. Um die personellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, ist eine fundierte Ausbildung von Standortkoordinatorinnen und -koordinatoren erforderlich. Diese benötigen neben Kenntnissen über das bundeslandspezifische Bildungssystem fundierte umweltpädagogische, ernährungs- und agrarwissenschaftliche Fachkenntnisse und ein regionales Netzwerk für die organisatorische Umsetzung.
Das Projekt hat das Ziel, ein Schulungskonzept für StandortkoordinatorInnen zur Umsetzung der GemüseAckerdemie zu entwickeln und in einer Pilotphase zu testen. Diese sogenannte GemüseAckerdemie MultiplikatorInnen Schulung (GAMS) wird die strukturellen und personellen Voraussetzungen schaffen, einen naturnahen Lernort (die GemüseAckerdemie) an möglichst vielen Bildungseinrichtungen bundesweit zu etablieren und diesen aktiv und nachhaltig zu nutzen.
Thema (Bereich)Umweltbildung, Umweltbewusstsein und Umweltberatung
AntragstellerAckerdemia e.V.
Laufzeit bis
Fördersumme91.294 €
