Modellregion KBKB – Klimabündnis Kieler Bucht zu einer Klimaanpassungs-Modellregion

Der Klimawandel wird vermutlich spürbare Konsequenzen für den Ostseetourismus haben, positive wie negative. Einerseits ist auf Grund zunehmender Hitzeperioden in den Mittelmeerdestinationen und der wärmeren sowie länger andauernden Sommer an der Ostsee mit einer Zunahme der Gästezahlen bei gleichzeitiger Saisonverlängerung zu rechnen. Andererseits wird durch eine Zunahme extremer Sturmereignisse der Küstenabbruch weiter fortschreiten, was verstärkte Investitionen in den Küstenschutz bedeutet. Dies sind nur zwei von vielen Herausforderungen.
Um hier rechtzeitig und angemessen reagieren zu können und gemeinsam Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln, wurde Anfang 2010 das Klimabündnis Kieler Bucht ins Leben gerufen, initiiert durch die Abteilung Küstengeographie & Klimafolgenforschung der Universität Kiel und den Schönberger Bürgermeister.
Das KlimaBündnis Kieler Bucht ist ein Zusammenschluss von 20 Ostseegemeinden, wissenschaftlichen, touristischen und institutionellen Einrichtungen mit dem Ziel, Klimaanpassungsmaßnahmen zu vermitteln und zu initiieren. Dort, wo es für die Umsetzung von Anpassungsprojekten sinnvoll erscheint, werden auch Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt. Die Handlungsschwerpunkte sind der Küstenschutz und Tourismussektor.
Zusammenschluss von 20 Ostseegemeinden in der Kieler Bucht: Kappeln, Damp, Waabs, Eckernförde, Noer, Schwedeneck, Strande, Dänischenhagen, Kiel, Mönkeberg, Heikendorf, Laboe, Stein, Wendtorf, Wisch, Schönberg, Stakendorf, Hohenfelde, Hohwacht und Blekendorf
Informationsangebote wie die Broschüre „Schietwetter – Na und?“ werden genutzt, um gemeinsam mit Gemeinden und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft bei Veranstaltungen auf Klimarisiken hinzuweisen. Auf der Kieler Woche präsentierte das KBKB ein sechs Quadratmeter großen Modell der Ostseeküste im Klimawandel, das spielerisch auf Klimafolgen wie Küstenerosion aufmerksam macht und Möglichkeiten der Anpassung im Küstenschutz, Tourismus- und Energiesektor zeigt.
2014 und 2015 veranstaltete das KBKB gemeinsam mit den Partnergemeinden Laboe und Eckernförde die „KLIMALE küste klima kunst“, ein informatives und zugleich unterhaltsames Strandfestival rund um den Klimawandel. Auch ein Klima- und Küstenerlebnispfad, der alle Gemeinden von Laboe bis Schönberg verbindet, widmet sich den Auswirkungen des Klimawandels.
Das KBKB unterstützt mit fachlicher Expertise, Workshops, studentischen Abschlussarbeiten sowie Praktika die Landeshauptstadt Kiel bei der Entwicklung einer Anpassungsstrategie. Im Rahmen dieses Prozesses wurde vom KBKB die Broschüre „Schietwetter – Na und?“ erstellt, die Kieler Bürger auf Möglichkeiten privater Risikovorsorge hinweist.
Im Licht des Klimawandels sind für die meisten Ostsee-Küstengemeinden besonders die Fragen rund um Küstenschutz und Strandmanagement von Bedeutung: (Wo) gibt überflutungsgefährdete Areale? Wie kann der Erosion der touristisch so wichtigen Sandstrände Einhalt geboten werden? Wie sollte bei der Entfernung von Treibsel von den Kurstränden verfahren werden? Und welche Möglichkeiten der Nutzung dieser biologischen Ressource gibt es? Diese Fragen wurden seit 2010 mit den Partnern im KBKB auf mehreren Symposien und Workshops intensiv diskutiert.
Workshops wie „Aufsatteln zur fahrradfreundlichen Reiseregion“ bringen Vertreter vieler Gemeinden, Tourismusorganisationen und Unternehmen an einen Tisch, um den Bedarf und die Möglichkeiten für einen klimabewussten Tourismus zu erörtern.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Stadt Kiel und 19 weitere Gemeinden der Kieler Bucht
Büro für Umwelt und Küste
Förde Sparkasse
Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein
ecologic
EUCC-D Küsten Union Deutschland e.V.
Küstengeographie
Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein
Norddeutsches Küsten- und Klimabüro
Stiftung Deutscher Küstenschutz
Naturfreundehaus
Coastal Research & Management
LAG AktivRegion Hügelland am Ostseestrand e.V.
Tourismusverband Schleswig-Holstein
ostsee*
Verbraucherzentrale SH
NIT – New Insights for Tourism