Smart? Klima- und Ressourcenschutz in Zeiten der Digitalisierung

Mit diesem Projekt will der BUND dazu beitragen, den Verbrauch von Energie und andere Ressourcen zu verringern. Ein Fokus liegt auf der Gestaltung und Nutzung energieverbrauchs-relevanter Produkte.

Neben der Reduktion des direkten Energieverbrauchs zielt das Projekt darauf ab, Vorgaben der circular economy zu stärken, damit der Verbrauch von Energie und anderen Ressourcen im gesamten Lebenszyklus sinkt.

Darüber hinaus soll das Projekt die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den ökologischen Auswirkungen der Digitalisierung anregen. Endgeräte werden zwar immer effizienter, der explodierende Datenverkehr steigert aber den Bedarf an Rohstoffen für Transport, Speichern und Verarbeiten von Daten. Die zunehmende technische Komplexität macht Geräte störungsanfälliger und die schnelle technische Entwicklung reizt Neuanschaffungen an. Eine Kultur der „Digitalen Suffizienz“ ist notwendig: nur so viele digitale Geräte und so viel Vernetzung wie für eine sozial-ökologische Transformation nötig sind, herzustellen und zu nutzen.

Die Ansatzpunkte:

  1. Den politischen Rahmen stärken.
    Der BUND begleitet politische Prozesse für eine wirksame Energiesparpolitik, um Klimaschutzziele ressourceneffizient zu erreichen, durch fachliche Stellungnahmen, Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit. Auf EU-Ebene liegt der Fokus auf den EU-Richtlinien für Ökodesign und das Energielabel (u. a. rasche Entwicklung und Umsetzung eines neuen Arbeitsplans, ehrgeizige Umsetzung von Produktvorgaben, Einführung des neuen Energielabels). National begleiten wir die Umsetzung der nationalen Effizienzstrategie (z. B. Ausgestaltung eines Energiespargesetzes, Weiterentwicklung der Nationalen Top-Runner-Initiative und Förderstrategie).
  2. Eine Kultur der „Digitalen Suffizienz“ unterstützen.
    Der BUND wird das Leitbild der „Digitalen Suffizienz“ konkretisieren. Einerseits auf der Ebene politischer Vorgaben, mit denen etwa die Lebensdauer „smarter“ Geräte erhöht, der Standby-Verbrauch geringgehalten sowie die zu verarbeitende Datenmenge reduziert wird. Darüber hinaus werden wir erarbeiten, was „digitale Suffizienz“ für Verbraucher*innen bedeuten kann und wie man sie zielgruppengerecht für eine „suffiziente“ Nutzung „smarter“ Technologien sensibilisieren und befähigen kann. Daraus werden wir konkrete Materialien entwickeln.
  3. Neue Allianzen bilden.
    Die oben genannten Ansatzpunkte erfordern einen verstärkten themenübergreifenden Austausch. Mit diesem Projekt will der BUND den Dialog zwischen Akteuren aus den Bereichen Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, ⁠Suffizienz⁠ und Digitalisierung (z. B. netzpolitische Verbände, alternative Streaminganbieter, Hersteller nachhaltiger „smarter“ Geräte, Wissenschaft, Verbände und Unternehmen aus dem Bereich Recycling/Rohstoffe) durch Fachworkshops anschieben und Möglichkeiten ausloten, wie das Leitbild der „digitalen Suffizienz“ mit vereinten Kräften in verschiedene Bereiche der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getragen werden kann.
Thema (Bereich)Klimaschutz und -anpassung
AntragstellerBUND - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Laufzeit bis
Fördersumme144.507 €