Abbau von Naturgips in Deutschland – künftige Anforderungen aufgrund des Kohleausstieges

Etwa 55 % der derzeit in Deutschland genutzten Gipsrohstoffe stammt aus der Rauchgasentschwefelung von Kohlekraftwerken, wo Schwefeldioxid mittels Kalkzugabe zu Gips umgewandelt wird. Während diese schrittweise wegfallen sollen, erwartet die Gipsindustrie sogar einen Anstieg des Gipsverbrauchs.

Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung („Kohlekommission“) hat deshalb in ihrem Abschlussbericht auch Maßnahmen zur „zusätzlichen umweltverträglichen Gewinnung von Naturgips“ gefordert.

Ob es sich dabei um umweltverträgliche Gewinnung handeln würde, ist bisher allerdings nicht unabhängig vom Branchenverband untersucht worden.

Das Projekt will in einem transparenten Diskussionsprozess die Notwendigkeit, Machbarkeit und Umweltverträglichkeit der zitierten Kommissionsempfehlung überprüfen und Anforderungen an die künftige Naturgipsgewinnung in Deutschland formulieren. Es soll ein gesellschaftlicher Diskussionsprozess über den Bedarf an Naturgips initiiert werden.

Mit einer Konferenz wird transparent gemacht, ob zwischen den maßgeblichen Akteuren ein Konsens über den Bedarf Deutschlands an Naturgips besteht oder herstellbar ist oder worauf anderenfalls die unterschiedlichen Auffassungen beruhen.

Im zweiten Teil des Projektes sollen die Umweltauswirkungen des Abbau von Naturgips betrachtet und eine gemeinsame Positionierung der Umweltverbände zu Anforderungen an den Naturgipsabbau abgestimmt werden. Damit soll auch eine Bewertung des Konzeptes der „Natur auf Zeit“ in aktiven Steinbrüchen verbunden sein, zu der externe Fachleute hinzugezogen werden sollen.

Thema (Bereich)Produkte und Umwelt
AntragstellerGRÜNE LIGA e.V.
Laufzeit bis
Fördersumme119.870 €