Verwendung von PFC:
In der Textilindustrie werden PFAS angewendet, um Produkte langfristig mit wasser-, öl- und schmutzabweisenden Eigenschaften auszurüsten.
Neben der Verwendung in Outdoorbekleidung, Schuhen, Teppichen und Heimtextilien werden PFAS in technischen Textilien z.B. für den Einsatz im medizinischen Bereich, in Schutzbekleidung (z.B. für Feuerwehr und Militär), im Energiesektor (z.B. Membranen in Brennstoffzellen) eingesetzt.
Für die Ausrüstung von Textilien werden seit dem Jahr 2002 im Wesentlichen telomerbasierte PFAS eingesetzt. Die besonders gefährlichen Stoffe PFOS und PFOA werden nicht direkt in Textilien eingesetzt. Zum Einsatz kommen hier PFAS, die zu PFOA abgebaut werden können. In den letzten Jahren wurden diese langkettigen PFAS zunehmend durch kurzkettige PFAS (PFHxA) ersetzt.
PFAS können während des gesamten Lebenszyklus in die Umwelt emittieren, d. h. von der Herstellung der Chemikalien, über Verwendung von PFAS in der Textilveredlung, in der Nutzungsphase der Textilien (Waschprozesse) bis hin zur Entsorgung.
In der Regel werden PFAS in Kombination mit anderen Hilfsmitteln mittels des Foulardverfahrens aufgetragen. Oft werden PFAS in Kombination mit "Extendern" aufgetragen, die aus Kohlenwasserstoffen (zum Beispiel Wachsen), oder Vernetzungsmitteln (z.B. Melamin und Isocyanat oder blockierten Isocyanaten) bestehen können. Extender verlängern die Polymerkette, und erhöhen damit den Abstand zwischen abzuweisender Substanz und Textiloberfläche. Bei der Verwendung von kurzkettigen PFAS werden höhere Mengen von Extendern eingesetzt, um eine vergleichbare abweisende Wirkung zu erhalten.
Regulierung:
Allgemeine Informationen zur Regulierung von PFAS finden Sie im Artikel "Regulierung von PFAS unter REACH, CLP und Stockholm Konvention".
Entsprechend Verordnung (EU) 2024/2462 vom 19. September 2024 dürfen Bekleidungstextilien für die breite Öffentlichkeit ab dem 10. Oktober 2026 und weitere Textilien für die breite Öffentlichkeit ab dem 10. Oktober 2027 nicht hergestellt und in Verkehr gebracht werden, wenn im homogenem Material Konzentration ab 25 ppb für die Summe der PFHxA und ihrer Salze oder 1000 ppb für die Summe der PFHxA-verwandten Stoffe enthalten sind.
Dies gilt nicht für bestimmte Medizintextilien, persönliche Schutzausrüstung und Bautextilien.
Eliminierung aus dem Abwasser
Aufgrund der Persistenz und der oberflächenaktiven Eigenschaften lassen sich einmal in das Abwasser gelangte Verunreinigungen wie z.B. PFOA nur sehr schwer eliminieren. Die meisten der per- und polyfluorierten Polymere sind nur sehr gering wasserlöslich. Allerdings stellt die Stabilität der Verbindungen und deren ubiquitäre Verbreitung in der Umwelt ein zunehmendes Problem dar.
Insbesondere aufgrund immissionsseitiger Anforderungen kann sich die Notwendigkeit ergeben, die Emissionen entsprechend den technischen Möglichkeiten zu reduzieren, z. B. durch Adsorption von PFC an Aktivkohle oder mittels Ionenaustausch oder Aufkonzentrierung mit Nano- oder Ultrafiltration.
Substitutionsmöglichkeiten:
Für wasserabweisende Wirkung gibt es bereits Alternativen zu PFAS z. B. Paraffinformulierungen, Polysiloxane, modifizierte Melaminharze oder Polyurethane.
Für eine öl- und schmutzabweisende Wirkung, die für für bestimmte Medizintextilien, persönliche Schutzausrüstung, Bautextilien und Textilien im Bereich erneuerbare Energieerzeugung erforderlich sind, sind bisher noch keine – vergleichbar effektiven – PFAS-freien Alternativen verfügbar.