Für eine sozial-ökologische und klimafreundliche Transformation der Landwirtschaft ist der Ausstieg aus dem Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide unerlässlich.
Das Ziel der EU-Pestizidgesetzgebung von 2009, die Abhängigkeit vom chemischen Pflanzenschutz zu reduzieren, wurde weder in Deutschland noch in anderen Mitgliedsstaaten erreicht. Im Jahr 2022 erfolgt deshalb eine Revision der PestizidRahmenrichtlinie (RRL). Sie muss konkreter und verbindlicher werden und die Ziele des EU Green Deals, u.a. die Risiken und die Verwendung chemisch-synthetischer Pestizide bis 2030 zu halbieren, verankern.
Eine wichtige Frage ist dabei, welche Daten bzw. Indikatoren für die Bewertung des Transformationsprozesses, für die Umsetzung der RRL herangezogen werden sollten. Transparenz- und Datendefizite erschweren derzeit eine Bewertung, bspw. fehlende kultur- und gebietsbezogene Anwendungsdaten.
Um den Transformationsprozess voranzubringen, bedarf es einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz und einer starken Stimme der Zivilgesellschaft. PAN Germany wird als politischer, gut vernetzter Stakeholder den Prozess der Revision der RRL und weitere pestizid-relevante politische und gesetzgeberische Prozesse, insbesondere zur Farm to Fork-Strategie und der Biodiversitäts-Strategie 2030, konstruktiv-kritisch mit Stellungnahmen & Kommentierungen begleiten.
Der Dialog um alternative Verfahren, Lenkungsinstrumente und praktische Problemlösungen wird durch eine Veranstaltungsreihe vorangebracht. Der Umfang notwendiger Indikatoren für die Evaluierung der Transformation und das Problem der Transparenz- und Datenlücken wird in einem „Alternativen Pflanzenschutz-Kontrollbericht“ herausgestellt.
Durch Vernetzung und Kooperationen mit anderen NGOs wird die Stimme der Zivilgesellschaft gestärkt und durch Medienarbeit die öffentliche Wahrnehmung für die notwendigen Schritte der Pestizidreduktion für eine sozial-ökologische Transformation und einen besseren Umwelt- und Gesundheitsschutz gestärkt.