PFAS-Sanierung in Böden und Grundwasser

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Die Sanierung kontaminierter Böden und des Grundwassers ist aufwändig.
Quelle: viperagp / Fotolia.com

Nachsorgender Boden- und Grundwasserschutz bei PFAS-Kontaminationen ist flächenhaft kaum zu erbringen. Sanierungsmaßnahmen beschränken sich auf punktuelle Einträge und Hot Spots. Bei flächenhaften Kontaminationen kommen aktuell nur Schutz- und Beschränkungsmaßnahmen (z.B. für die Nutzung von Böden) in Betracht, die aber nicht zur Reduzierung der Belastungssituation beitragen.

Die gesamte Stoffgruppe Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (⁠PFAS⁠) stellt hohe Anforderungen an deren analytische Untersuchung und Nachweis in Boden und Grundwasser sowie an relevante Sanierungs- und Managementkonzepte. 

Der Fachbeirat Bodenuntersuchungen (FBU) hat Empfehlungen zur Beprobung, Probenaufbereitung und Messung von PFAS in Bodenproben zusammengestellt. Die Empfehlungen beziehen sich auf Untersuchungen außerhalb kontaminierter Bereich und sollen einem einheitlichen Vorgehen bei der Erfassung  von Messwerten für die Ableitung von Hintergrundgehalten dienen.  Das empfohlene Vorgehen beinhaltet auch den „TOP-Assay“ zur Oxidation sogenannter Vorläufersubstanzen zu laboranalytisch quantifizierbaren PFAS-Verbindungen.

PFAS sind weder abiotisch noch biologisch abbaubar und thermisch stabil. Deshalb ist die Sanierung kontaminierter Böden und Grundwasser aufwändig, mit verhältnismäßigen Mitteln oft nicht zu erbringen und zumeist nicht ohne Restschadstofffraktionen möglich. 

Langkettige PFAS in der Wasserphase lassen sich aufgrund ihrer guten Adsorptionsfähigkeit mit Aktivkohlefiltern entfernen. Dies ist bei kurzkettigen PFAS aufgrund der hohen Mobilität nur begrenzt möglich. D.h. die Aktivkohlefilter müssen bei Belastungen mit kurzkettigen PFAS deutlich schneller ausgetauscht werden.

Eine schadstofffreie Sanierung verunreinigter Böden ist derzeit gesichert nur durch thermische Bodenbehandlung mit Temperaturen über 1200 °C wirksam. Die Deponierung PFAS-haltiger Böden ist grundsätzlich möglich, verlagert aber nur das Problem und ist mit hohen Folgekosten verbunden. 

Verschiedene Methoden zur Immobilisierung von PFAS in Böden stehen für die praktische Anwendung zur Verfügung. Der Nachweis der Langzeitsicherheit der marktverfügbaren Produkte gilt in Deutschland als grundsätzlich noch nicht erbracht, da bislang kaum Erfahrungen vorliegen.

In der Trinkwasseraufbereitung sind Verfahren wie Umkehrosmose und Ionenaustauch in Verbindung mit Aktivkohle etabliert, führen aber zu einer signifikanten Kostensteigerung. Der Wasserversorger in Rastatt hat die Kosten für Trinkwasser aufgrund der PFAS-Problematik um 17 Prozent erhöht.

Die derzeitig standardmäßige Kläranlagentechnik ist nicht in der Lage, PFAS wirksam aus dem behandelten Abwasser zu entfernen. Diese müssten um Verfahrensstufen anlog zur Trinkwasseraufbereitung ergänzt werden und verteuern die Behandlung.  

Eine länderübergreifende Arbeitshilfe zur Sanierung und zu relevanten Managementoptionen von PFAS-Kontaminationen entstand im Rahmen eines ⁠UBA⁠-Forschungs-und Entwicklungsvorhabens und kann über den LINK in Publikationen bezogen werden.

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 PFC  Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS)  Altlastenbehandlung