Neben der Produktbeschreibung spielen Produktkriterien, wie „bio“ oder „fair gehandelt“ bei Onlineshops für nachhaltige Produkte eine wichtige Rolle. Für die meisten ökologischen Onlineshops sind diese fest im Geschäftsmodell verankert. Shops könnten bestimmte Kriterien für das gesamte Sortiment festlegen, oder eine Auswahl an Kriterien definieren, die nur einige der angebotenen Produkte erfüllen.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ein Shop kann sich darauf spezialisieren ausschließlich Produkte anzubieten, die bestimmte Kriterien erfüllen, wie bspw. aus biologischem Anbau oder fair trade oder umweltschonende Produkte mit dem Umweltzeichen Blauer Engel.
Eine andere Möglichkeit ist, dass Produkte nach zuvor definierten und transparent kommunizierten Kriterien ausgewählt werden, wobei dann beispielsweise zwei von fünf definierten Kriterien erfüllt sein müssen, um im Shop angeboten zu werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass nur ein bestimmter Anteil der Produkte im Segment nachhaltige Kriterien erfüllen. Bei all diesen Möglichkeiten ist es sinnvoll, dass die jeweiligen Kriterien den Kundinnen*Kunden zur Verfügung gestellt werden und dass diese klar erläutert sind. Dafür bietet sich an, dass auf glaubwürdige Zertifizierungen zurückgegriffen wird, hierbei kann die Website „Siegelklarheit“ eine gute Orientierungshilfe sein. Zudem ist es sinnvoll, dass bei den einzelnen Produkten angegeben wird, weshalb sie die jeweiligen Kriterien erfüllen.
Beispiele für die Ausgestaltung der Website
Produktkategorien: Neben Produktkategorien wie Damen, Herren oder Accessoires, Wohnen etc. können, wenn es sich anbietet, nachhaltige Produktkategorien, wie „bio" oder "fair gehandelt" angezeigt werden. Diese bieten eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Kategorien. Ebenfalls kann eine eigene Kategorie „Nachhaltigkeit“ neben den anderen Produktkategorien stehen. Unter dieser werden dann alle nachhaltigen Produkte des Onlineshops aufgeführt. Außerdem gibt es hier eine Subkategorie, die den Bezug des Onlineshops zum Thema Nachhaltigkeit erläutert.
In der Suchfunktion: In der Suchfunktion werden Filter zum Thema Nachhaltigkeit mitbedacht. Kundinnen*Kunden können so gezielt nach einem Produkt in Kombination mit einem Nachhaltigkeitsmerkmal suchen (z.B. Jeans, Fairtrade oder Recyclingpapier, Blauer Engel). Um Kundinnen*Kunden bei der gezielten Auswahl von Produkten zu unterstützen, kann ein Suchassistent eingeführt werden. Dieser gibt mögliche Charakteristika des Produkts vor, die die Kundinnen*Kunden auswählen. Aufgrund der Auswahl werden anschließend passende Produkte angezeigt.
Produktseiten (Übersichten): Auf der Produktübersichtsseite wird der Hinweis auf ein nachhaltiges Produkt direkt in der Produkt-Vorschau dargestellt. Schriftzüge wie „vegan“ oder „bio“ sind Icons vorzuziehen, da sie deutlicher sind. Der Schriftzug wird auf dem Bild des Produkts angezeigt.
Skalen und Scores: Um eine schnelle Übersicht über den Grad der gesamten Nachhaltigkeitskriterien des Produkts zu geben, kann der Onlineshop ggf. ein geeignetes Skalensystem einführen. Eine besondere Herausforderung ist hierbei sowohl, dass ausgewählte Kriterien auch durchdacht und sinnvoll sind und wissenschaftlich erarbeitet werden, ebenso wie die betrachteten Stufen des Produktlebenszyklus. Erst die Betrachtung von Umweltauswirkungen während der Produktion, Distribution, Nutzung oder Entsorgung bzw. die Bestandteile von Produkten, ermöglicht den Vergleich von Produkten untereinander in ökologischer Hinsicht. Hier gibt es die Optionen der Ampel, eines Scores oder einer Skala. Nutzt der Onlineshop diese Option, kann die Einstufung auf der Produktseite unter dem Produkt festgehalten werden. Hierbei ist insbesondere auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit des entwickelten Skalensystems zu achten.
Es ist wünschenswert, dass Onlineshops Produkte verkaufen, welche eine Reihe von Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Daher ist es umso wichtiger, dass klare, verständliche und verlässliche Kriterien gewählt werden. Im Idealfall sollten Shops dabei auf unabhängig geprüfte und angesehene Zertifikate und Labels zurückgreifen wie beispielsweise den Blauen Engel. Es gibt Kriterien, die zwar nachhaltig klingen, dieses Versprechen aber oftmals nicht halten können oder nicht eindeutig definiert sind. Ein Beispiel hierfür ist das Kriterium „recyclebar“, welches technisch ggf. möglich, in der Realität jedoch häufig unrealistisch ist. Beim Thema „Haltbarkeit“ fehlen bislang konkrete Bewertungsmethoden, hier kann zum Beispiel eher auf Reparaturangebote verwiesen werden. Beachtet werden sollten hierbei stets die Vorgaben der DIN EN ISO 14021 „Umweltbezogene Anbietererklärungen“, welche fordern, dass umweltbezogene Anbietererklärungen nicht irreführend, sondern begründet und überprüfbar sein müssen. Die angegebenen Produkteigenschaften müssen real und nicht nur hypothetisch gegeben sein. Eine Übersicht gibt der Leitfaden Umweltinformationen für Produkte Dienstleistungen des BMUV.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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