Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Sektorenübergreifende Analyse des Netzwerks Vulnerabilität
Am 1. Juni 2015 wurden die Ergebnisse des Netzwerks Vulnerabilität im Rahmen einer Fachkonferenz im BMVI in Berlin vorgestellt. Seit 2011 arbeiten im Auftrag der Bundesregierung 16 Bundesoberbehörden und -institutionen sowie ein wissenschaftliches Konsortium im Netzwerk Vulnerabilität zusammen, um mittels einer konsistenten, sektorenübergreifenden und deutschlandweiten Vulnerabilitätsanalyse ein Gesamtbild der Vulnerabilität für Deutschland zu erstellen, um eine Grundlage für die Ableitung von Handlungserfordernissen des Bundes zu schaffen.
Rund 200 Teilnehmende haben die Methodik und die Ergebnisse des Netzwerks Vulnerabilität auf der Konferenz interessiert und engagiert diskutiert. Die Konferenz wurde vom UBA (KomPass) gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst organisiert, die Grußworte wurden von Thomas Stratenwerth (BMUB), dem Vizepräsidenten des UBA Dr. Thomas Holzmann und dem Vizepräsidenten des DWD Dr. Paul Becker gehalten. Herausgehoben wurde die engagierte und zielführende Zusammenarbeit der 16 beteiligen Bundesbehörden und -institutionen und des wissenschaftlichen Konsortiums, die dazu beigetragen hat, dass das Netzwerk Vulnerabilität seine Aufgabe erfüllen konnte. So wurde von den Forschenden aus Bundesbehörden und Wissenschaftsbetrieb eine innovative Methodenarbeit geleistet, die es ermöglichte, die wichtigsten, sektoralen und sektorenübergreifenden Folgen des Klimawandels – wie städtische Hitzebelastungen und Hochwassergefahren durch Flussüberschwemmungen oder Sturzfluten – für Deutschland herauszufiltern und zu bewerten. Das Netzwerk Vulnerabilität, bestehend aus 16 Bundesbehörden und -institutionen sowie einem wissenschaftlichen Konsortium, hat im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) eine sektorenübergreifende Vulnerabilitätsabschätzung für Deutschland erarbeitet. So wurden deutschlandweit die Regionen, Sektoren und Themen identifiziert, die besonders durch den Klimawandel gefährdet, das heißt vulnerabel, sind. Hierzu wurde eine einheitliche Analysemethode entwickelt und erstmals das Wissen der beteiligten Fachbehörden zu den Folgen des Klimawandels zusammengeführt.
Zu den wichtigsten sektorenübergreifenden Folgen des Klimawandels zählen Schäden durch zunehmende Hitze, Hochwasser und andere Extreme. Die Hitzebelastung ist in Ballungsgebieten besonders kritisch und wirkt sich negativ auf die menschliche Gesundheit und auf Infrastrukturen aus. Parallel werden die Biodiversität, Fischerei, Land- und Forstwirtschaft stark von ansteigender Erwärmung und bis Ende des Jahrhunderts auch von Trockenheit beeinflusst. In Zukunft werden voraussichtlich vermehrt Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen aufgrund von Starkregen, Sturzfluten und Flusshochwasser auftreten. Während die Folgen von Starkregen insbesondere im nordwestdeutschen Tiefland, in den Mittelgebirgen und im Voralpenraum zu spüren sein werden, können sich großflächige Flusshochwasser vor allem im Norddeutschen Tiefland aber auch im Einzugsgebiet der Donau und des Rheins ereignen.
Die Grundlage für die sektorenübergreifende, deutschlandweite Vulnerabilitätsabschätzung bildet die transdisziplinäre Zusammenarbeit und Methodenentwicklung im Netzwerks Vulnerabilität. Das Netzwerk stellt wesentliche Kapazitäten für die ressortübergreifende Forschung des Bundes zu den Folgen des Klimawandels bereit.
Veranstalter: Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass) in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD)
Fachbegleitung UBA: Inke Schauser
Organisation: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)