Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) weiter im Visier

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Leitfaden Nachhaltige Chemikalien
Quelle: Umweltbundesamt

In der 50 KW entscheidet das Mitgliedstaatenkommittee (⁠MSC⁠) der Europäischen Chemikalienbehörde (ECHA) über die besonders besorgniserregenden Eigenschaften der ersten vier per- und polyfluorierten Chemikalien (⁠PFC⁠). Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass die langkettigen perfluorierten Carbonsäuren C11-14-PFCA als sehr persistente und sehr bioakkumulierende Chemikalien (vPvB) identifiziert werden. Vorgeschlagen hatte dies das ⁠UBA⁠ im August: http://www.reach-info.de/pfc.htm

Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) verleihen unter anderem Textilien wasserdichte und schmutzabweisende Eigenschaften. Greenpeace hat in einer aktuellen Studie solche Stoffe in Outdoorkleidung nachgewiesen.


Die attraktiven Eigenschaften haben jedoch ihre Kehrseite. PFC sind sehr stabil und nicht abbaubar. Aus den Outdoorjacken gelangen PFC vor allem über das Waschwasser in die Kläranlage. Dort werden die Chemikalien nicht abgebaut und werden so in Flüsse und Meer eingetragen. Sie reichern sich dann im Blut von Organismen an. Der Mensch nimmt PFC über die Nahrung oder über das Trinkwasser auf. Besonders besorgniserregend sind Funde in der Muttermilch. Schwangere Frauen übertragen diese Stoffe aber auch schon während der Schwangerschaft auf die Nachkommen. Einige der Chemikalien der Stoffgruppe PFC sind schädlich für die Fortpflanzung.

Das UBA macht sich stark dafür, dass die Emissionen von per- und polyfluorierten Chemikalien in die Umwelt drastisch vermindert werden Das UBA fordert Unternehmen und Forschungsinstitutionen auf fluorfreie Alternativen zu entwickeln und zu verwenden. Das UBA fordert aber auch ein Umdenken der Verbraucher. Sogenannte High-Performance Textilien sind für den extremen Einsatz gemacht. Kaum ein Verbraucher benötigt solche Produkte tatsächlich. PFC-freie Alternativen sorgen auch für wasserdichte und wasserabweisende Textilien. „Der „normale“ Verbraucher wird den geringen Unterschied vermutlich nicht merken“, sagt Christoph Schulte vom Umweltbundesamt. Überlegen Sie vor dem Kauf einer neuen Jacke genau, wofür sie sie brauchen und welche Eigenschaften wirklich notwendig sind. Nutzen Sie außerdem Ihr Verbraucher-Auskunftsrecht.

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