Hydrologische Untersuchungen
Rückhaltung von Stoffen in Flussauen
Eine Arbeitsgruppe des Instituts für Geographische Wissenschaften der FU Berlin führte 2002 und 2003 in der FSA Untersuchungen zur Stoffretention in Flussauen durch. Hintergrund war die Renaturierung von Flüssen und Auen, die angesichts der jüngsten Hochwasserereignisse in Deutschland neue Aktualität bekommt. Während eines Hochwassers findet ein komplexes Wechselspiel zwischen Vegetation, geomorphologischer Struktur des Flussbettes, Strömung, Sedimentation und Erosion statt. Die durch Vegetation modifizierten Abfluss- und Strömungsbedingungen prägen den Verlauf eines Hochwassers sowie die Verteilung der Sedimente im Überschwemmungsbereich.
In Ergänzung zu Freilanduntersuchungen am Oberrhein, die im Rahmen des EU-Projektes RipFor (Riparian Forest Management) durchgeführt werden, wurden mit Hilfe von dreidimensionalen Strömungsmessern unter den hochkontrollierten Bedingungen in den Beruhigungsbecken einer Fließrinne die Strömungsverhältnisse im Bereich von Auengräsern gemessen.
Entgegen der langläufigen Vorstellung wurde am Gewässergrund eine erneute Beschleunigung des Wasserkörpers festgestellt.
Als Konsequenz wäre beispielsweise zu schlussfolgern, dass Gräser zwar Erosion verhindern, aber in Renaturierungsmaßnahmen nicht linear angeordnet sollten. Derartige Detailuntersuchungen sind in Feldstudien aus technischen Gründen nicht durchführbar, sondern lassen sich nur in Versuchsanlagen wie der FSA realisieren.