Umwelthygiene
Einfluss von Umweltfaktoren auf mikrobielle Indikatoren und Krankheitserreger
Die Überwachung von freien Badegewässern nach hygienisch-mikrobiologischen Gesichtspunkten findet anhand von mikrobiellen Indikatoren (Indikatorbakterien und -viren) statt, die zusammen mit Krankheitserregern vor allem über kommunale Abwassereinleitungen in die Gewässer gelangen. Dabei sind Indikatoren wie Escherichia coli (E. coli) und intestinale Enterokokken selbst in der Regel harmlose, also nicht humanpathogene Bewohner des menschlichen Darmes. Die durch sie angezeigten Krankheitserreger sind in den Gewässern i.d.R. zwar nicht vermehrungs-, wohl aber entsprechend den Bedingungen (Wassertemperatur, Abwasserbelastung usw.) eine Zeit lang überlebensfähig.
Bei Überschreitung definierter Konzentrationen dieser Indikatoren wird die Präsenz abwasserbürtiger Krankheitserreger in Konzentrationen angenommen, die die Gesundheit badender Personen gefährden.
Das Umweltbundesamt, Fachgebiet II 2.4 (Mikrobiologie, Parasitologie) ging ab September 2002 in der FSA der wichtigen Frage nach, wer im Gewässer länger nachzuweisen ist, die Indikatoren oder die Krankheitserreger. Die bisher durchgeführten Versuche lassen erkennen, dass bestimmte Viren (Bakteriophagen) resistenter gegenüber Umwelteinflüssen sind als die beiden bakteriellen Indikatoren E. coli und intestinale Enterokokken. Diese vorläufige Schlussfolgerung muss in zukünftigen Versuchen verifiziert werden. Weitere Versuche, insbesondere in der warmen Jahreszeit (Badesaison), werden die offenen Fragen beantworten helfen.