Deutsche Badegewässer – Eine saubere Sache

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Die Wasserqualität der deutschen Badegewässer ist fast überall gut.
Quelle: Robert Kneschke / Fotolia.com

Eine gute Qualität der Badegewässer in Deutschland verspricht ungetrübten Badespaß – die Ergebnisse der EU-Kommission zur Wasserqualität in der Badesaison 2015 im Überblick.

Fast 98 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllen die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. 90 Prozent der Badegewässer erfüllen sogar die strengeren Anforderungen für sehr gute Qualität. Deutschland liegt damit unter 30 Ländern, deren Gewässer untersucht wurden, auf dem 7. Platz. Dies geht aus den am 25. Mai veröffentlichten Ergebnissen zur Wasserqualität der Badegewässer in der Badesaison 2015 der EU-Kommission hervor.

Nur fünf deutsche Badegewässer wurden demnach in der Badesaison 2015 von der Kommission als mangelhaft bewertet. 47 Badegewässer waren ganz oder zeitweise geschlossen. Teilweise waren zu wenige Badegäste, Sanierungsarbeiten oder ⁠Starkregen⁠ die Ursache für Schließungen, nur in der Hälfte der Fälle wurden die Badegewässer tatsächlich wegen schlechter Wasserqualität oder Problemen mit Blaualgen (⁠Cyanobakterien⁠) geschlossen.

Wie kann ich erkennen, ob es bei einem Badegewässer Probleme mit der Wasserqualität oder Cyanobakterien gibt?

Probleme mit massenhaftem Wachstum von Cyanobakterien erkennt man als sogenannte „Algenblüte“ an einer blaugrünen Trübung des Wassers. Hier gibt es eine einfache Regel, ab wann man nicht mehr Baden gehen sollte: bis zu den Knien ins Wasser gehen, wenn man dann seine Füße nicht mehr sieht sind zu viele Cyanobakterien  im Wasser. Dann sollte man sich ein anderes Badegewässer zum Baden suchen.

Eine generelle schlechte Wasserqualität z.B. durch Einleitung von geklärten Abwässern kann man als Badender nicht selbst erkennen. Hier hilft ein Blick ins Internet. Die Daten zur aktuellen Wasserqualität in der Badesaison 2016 können online auf den Internetseiten der Bundesländer eingesehen werden. Eine Übersicht gibt es hier. In einigen Bundesländern gibt es auf diesen Seiten auch aktuelle Hinweise bei Problemen mit Cyanobakterien.

Insgesamt 2.292 Badegewässer wurden in der Badesaison 2015 in Deutschland untersucht. Um die Qualität der Badegewässer festzustellen wurden von den in den Bundesländern zuständigen Behörden 13.412 Wasserproben genommen und ausgewertet. Von den Badegewässern lagen 367 an der Küste von Nord- und Ostsee, 1893 an Binnenseen und nur 32 an Flüssen.

Warum gibt es nur so wenige Badegewässer an Flüssen? Das liegt daran, dass die Wasserqualität der meisten Flüsse stark schwankt. Insbesondere nach starken Regenfällen sind die Flüsse oft massiv verunreinigt. Wer in solchen Flüssen badet hat ein hohes Risiko sich mit Krankheitserregern zu infizieren und zum Beispiel eine Durchfallerkrankung oder in seltenen Fällen sogar eine Hirnhautentzündung zu bekommen. Außerdem gibt es zusätzliche Risiken durch Strömung und Schifffahrt.

40 Jahre EG-Badegewässerrichtlinie

2016 feiert die Badegewässerüberwachung ein Jubiläum: Seit 40 Jahren gibt es die EG-Badegewässerrichtlinie. Sie legt fest, wie die Qualität der Badegewässer überprüft wird. So müssen zum Schutz der Badenden vor Infektionskrankheiten zwei mikrobiologische Parameter als Indikatoren für Krankheitserreger regelmäßig untersucht werden: die Bakterien „Escherichia coli“ und „Intestinale Enterokokken“.

Seit der Einführung dieser Überwachung im Jahre 1976 hat sich die Qualität der Badegewässer stark verbessert. So gab es in den 1990er Jahren noch 10-15 Prozent mangelhafte Badegewässer gegenüber 0,2 Prozent in der Badesaison 2015. Die Ergebnisse der vorangegangenen Badesaisons für jedes Badegewässer in Europa können hier eingesehen werden.

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 Badegewässer  Blaualgen  Cyanobakterien  Wasser  Baden