Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald in Rheinland-Pfalz

Ziel der Studie

  • Abschätzung der klimatischen Eignung der Hauptbaumarten bzw. der geplanten Waldentwicklung unter sich ändernden Standortsbedingungen auf Basis von regiona-len Klimaprojektionen bis Mitte und Ende des Jahrhunderts;
  • Identifizierung von aktuellen und künftigen regionalen Risikoräumen und Konfliktfel-dern für die rheinland-pfälzischen Hauptbaumarten und Waldtypen;
  • Erarbeitung von Planungsgrundlagen für mögliche Anpassungsoptionen in der Wald-bauplanung und der entsprechenden künftigen Waldnutzung in Rheinland-Pfalz.

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Rheinland-Pfalz
Untersuchungsraum Rheinland-Pfalz
Räumliche Auflösung 

Naturraum; 1 x 1 km

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien A1B
Klimamodelle ECHAM5-MPI-OM
Ensembles ja
Anzahl der Modellläufe 10 Realisationen 3 Kontrollläufe (feucht, trocken, normal)
Regionales Klimamodell 

WETTREG2006

Weitere Parameter 

Niederschlagsänderung, Tagesmitteltemperaturändrung

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Wald- und Forstwirtschaft
    • Baumartenzusammensetzung
    • Forstphänologie

"Die projizierten klimatischen Veränderungen bis zum Ende des Jahrhunderts können Veränderungen der Verbreitungsareale der Baumarten verursachen." (S.127)

"Fichte: Die Fichte ist diejenige Baumart, bei der die stärkste negative Entwicklung bezüglich ihrer Eignung erwartet wird. Die Waldfläche in der Stufe „nicht geeignet“ nimmt zum Ende des Jahrhunderts im Vergleich zum Referenzzeitraum um ca. 50% zu. In diesem Zeitraum sind positive Eignungsstufen innerhalb des Projektions-Korridors (meistens nur noch „geeignet“) lediglich noch in den hohen Lagen der Eifel, des Westerwaldes und des Hunsrücks sowie an wenigen Orten im Pfälzerwald zu erkennen, dort, wo die Niederschlagsmenge in der Vegetationszeit nicht zu sehr abnimmt und die Temperatur nach wie vor gemäßigt sein kann." (S.154)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

Die generelle Überlegung des methodischen Ansatzes basiert in erster Linie auf der Analyse der Merkmale der Waldstandorte und ihrer entsprechenden Waldbestockung. Thematische Verschneidungen in geografischen Informationssystemen ermöglichen die Ableitung von öko-klimatischen Ansprüchen von Baumarten und Waldtypen. Die Übertragung solcher Ergebnisse auf die aktuelle Waldfläche unter den aktuellen Klimabedingungen (Referenzklima) führt zur Identifikation von gegenwärtigen Konflikträumen (Waldgebiete, bei denen schon heute die Baumarten nicht standortgemäß sind). Anhand von unterschiedlichen Klimaprojektionen, die sich auf unterschiedliche Zeiträume und Emissionsszenarien beziehen, werden mögliche zukünftige Konflikträume identifiziert – Waldgebiete, bei denen aufgrund der veränderten Bedingungen die Baumarten künftig nicht standortgemäß sein werden. Die Analyse der Waldeignungsentwicklung in Anhängigkeit von den Standortsänderungen im Verlauf des Jahrhunderts erlaubt die mögliche Erkennung von Risikobereichen. Über die Wahrnehmung und Verbindung von thematischen und/ oder räumlichen Risiken zusammen mit der Betrachtung der Interessen involvierter Stakeholder und Experten, können Handlungsoptionen auf der Ebene der Waldlanschaftsökologie und der regionalen Waldplanung skizziert werden.

Analysekonzeptansatz früherer IPCC-Ansatz (2004, 2007)
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Sensitivität, Klimawirkung, Vulnerabilität, Anpassungskapazität
Methodik zur Operationalisierung Quantitative Wirkmodelle (z.B. Abflussmodelle), Proxy-Indikatoren, Qualitative Informationen (z.B. Experteninterviews)

Wer war oder ist beteiligt?

Kontakt 

Auftraggeber: Land Rheinland-Pfalz
Auftragnehmer: Vasconcelos, A.C.; Matthes, U.; Konold, W.

Bibliographische Angaben 

Konold, Werner; Vasconcelos, Ana Cátia; Matthes, Ulrich 2013: Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald in Rheinland-Pfalz. Schlussberichte des Landesprojekts Klima- und Landschaftswandel in Rheinland-Pfalz (KlimLandRP), Teil 4, Modul Wald

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Handlungsfelder:
 Wald- und Forstwirtschaft