Möckernkiez Berlin-Kreuzberg – Integrierte, nachhaltige Entwicklung eines neuen Stadtquartiers durch private Akteure

Hintergrund und Ziele

Die Möckernkiez eG plant in zivilgesellschaftlicher Eigenregie den Bau eines modernen Stadtquartiers am Rande des neu entstehenden Gleisdreieck-Parks in Kreuzberg. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern soll ein einzigartiges Modellprojekt verwirklicht werden: Eine gemeinschaftliche und Generationen verbindende Wohnanlage, die ökologisch nachhaltig, barrierefrei, interkulturell und sozial integrativ ist. Geplant sind Gemeinschaftsräume, Gewerbe und ca. 385 Wohnungen, die bis 2013 gebaut sein sollen.

Modellhaft sollen folgende Ziele verwirklicht werden:

  • Entwicklung eines attraktiven Wohnstandortes mit wohnungsnahen Versorgungseinrichtungen;
  • Bau eines ökologischen und autofreien Wohnquartiers (u.a. Passivhäuser, Einsatz erneuerbarer Energien, Verwendung von Grauwasser);
  • Förderung und Stärkung des sozialen Zusammenhalts der Menschen im Kiez;
  • Entwicklung eines familien- und kindergerechten Umfeldes;
  • Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen im Sinne der ⁠UN⁠-Behindertenrechtskonvention;
  • Selbstbestimmtes Wohnen und Leben im Alter;
  • Partizipation der zukünftigen Bewohner/innen und Menschen aus den umliegenden Bestandsbauten bei der Gestaltung des Quartiers;
  • Gestaltung des Möckernkiez nach den Prinzipien des "Design für Alle", das die "Verschiedenartigkeit und die Lebensqualität aller Menschen berücksichtigt" und den Aspekt der Barrierefreiheit dabei konsequent beachtet.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Berlin
Naturräumliche Zuordnung
  • Nordostdeutsches Tiefland

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Aktuelle Klimaprojektionen bzw. -szenarien und -informationen werden vom Deutschen Wetterdienst (⁠DWD⁠) bereitgestellt. Auch stadtklimatische Grundlageninformationen des DWD für Berlin werden genutzt.

Für die Anpassung der Immobilien- und Wohnungswirtschaft an den ⁠Klimawandel⁠ ist die Veränderung von Jahresdurchschnittswerten im Regelfall unkritisch. Von weit größerer Bedeutung ist die Zunahme extremer Wetterereignisse.

Parameter (Klimasignale)
  • Flusshochwasser
  • Hitzewellen
  • Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
  • Sturm
Weitere Parameter 

extreme Wetterereignisse

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Risiken für Wohnungs- und Immobilienwirtschaft

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Es wird eine integrierte Strategie zum ⁠Klimaschutz⁠ und zur Klimaanpassung verfolgt:

1. Klimaschutz

- Reduzierung des ⁠CO2⁠-Ausstoßes durch Passivhausstandard, Einsatz erneuerbarer Energien, Energieeffizienz in der Nutzung, Förderung umweltfreundlicher Mobilität (Car- und Fahrradsharing), autofreies Quartier, Integration wohnortnaher Versorgungseinrichtungen (kurze Wege);

- Reduzierter und umweltschonender Ressourcenverbrauch durch Verwendung von recycelten und klimafreundlichen Materialien und Produkten, Grau- und Regenwassernutzung und Regenwasserversickerung, Einsatz energiesparender Techniken, Berücksichtigung des Gesamt-/Primärenergiebedarfs, des Trinkwasserbedarfs und der Flächeninanspruchnahme;

2. Klimaanpassung

- Verbesserung des Mikroklimas und Stabilisierung der städtischen Artenvielfalt durch Begrünung der Dächer und Fassaden (u.a. sommerliche Kühlung), bauliche Maßnahmen zur Verschattung und als Sonnenschutz, ökologisch nachhaltiges Begrünungs- und Freiraumkonzept;

Der Projektträger strebt die Zertifizierung nach dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen in Gold an, das ökologische, ökonomische, soziokulturelle, funktionale und technische Qualitäten, Prozessqualität sowie Standortqualität berücksichtigt.

Zeithorizont
  • 2071–2100 (ferne Zukunft)

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Land Berlin; Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR): KlimaExWoSt - Immoklima

Projektleitung 

Träger des Pilotprojekts: Genossenschaft Möckernkiez eG, Verein Möckernkiez e.V., Initiative Möckernkiez sowie die Netzwerkagentur.

Projektforscher: WEEBER+PARTNER

Beteiligte/Partner 

Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH Berlin, Jacoby Rechtsanwälte, Drees & Sommer und fünf Architekturbüros (Baufrösche Architekten, Baumschlager-Eberle, Rolf Disch Solar Architektur, Roedig. Schop Architekten, Schulte-Frohlinde Architekten)

Ansprechpartner

Möckernkiez eG
Möckernstraße 64
D-10965 Berlin

Teilen:
Artikel:
Drucken
Handlungsfelder:
 Gebäude  Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung