RIMAX - Risikomanagement extremer Hochwasserereignisse

Hintergrund und Ziele

Im Rahmen des Programms RIMAX werden durch Integration unterschiedlicher Fachdisziplinen und verschiedener Akteure verbesserte Instrumente des Hochwasserrisikomanagements entwickelt und implementiert. Im Fokus stehen extreme Hochwasserereignisse, welche einmal in hundert Jahren oder seltener auftreten, aber große volkswirtschaftliche Schäden anrichten.  Die in den vergangenen Jahren durch Hochwasserereignisse entstandenen Sachschäden sowie die Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben Grenzen und Defizite der ⁠Hochwasservorsorge⁠ in Deutschland aufgezeigt. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (⁠BMBF⁠) die Förderaktivität "Risikomanagement extremer Hochwasserereignisse" ins Leben gerufen.

Die Förderaktivität setzt sich aus drei übergeordneten Themenbereichen zusammen:

1. Analysieren, Vorhersagen, Warnen

  • operationelles Hochwassermanagement
  • Hochwasservorhersage und Frühwarnung
  • Analyse historischer Hochwasserereignisse
  • transdisziplinäre Betrachtung von Extremhochwasser und deren Folgen
  • Hochwasservorsorge durch risikobasierte Ansätze

2. Informieren und Kommunizieren

  • Bildung
  • Vernetzung
  • Hochwasserbewusstsein
  • Risikokommunikation

3. Sichern und Steuern

  • Deichsicherheit, Deichmonitoring und Verteidigung
  • Bewirtschaftung von Talsperren und Retentionssystemen
  • Management urbaner Ver- und Entsorgungsinfrastruktur im Hochwasserfall
  • risikobasierte Zuverlässigkeitsanalyse für Hochwasserschutzbauwerke

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Räumliche Auflösung / Zusatzinformationen 

Flussgebiete

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Ansatz und Ergebnisse sind unterschiedlich in den RIMAX-geförderten Projekten;

Teams aus Freiburg und Cottbus etwa analysieren historische Hochwasserereignisse, um daraus mögliche maximale Pegelstände ableiten zu können.

Parameter (Klimasignale)
  • Flusshochwasser
  • Sturzfluten
  • Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten
Zeithorizont
  • kurzfristig = die nächsten Jahre/Jahrzehnte

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Im Fokus des Programms stehen extreme Hochwasserereignisse in Flussgebieten.

Im Bereich "Technischer Hochwasserschutz" liegt der Schwerpunkt auf der Analyse bestehender Schutzsysteme wie Talsperren und Auffangbecken. Wie sicher ist ein Deich? Wann kann er brechen? Wie lässt sich das verhindern? Durch die Beschäftigung mit extremen Szenarien  erkennen die Forscherinnen und Forscher, was an bestehenden Maßnahmen noch optimiert werden kann.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Ziel der Förderaktivität ist, durch Integration unterschiedlicher Fachdisziplinen und der verschiedenen Akteure verbesserte Instrumente des Hochwasserrisikomanagements zu entwickeln und zu implementieren. Im Fokus stehen extreme Hochwasserereignisse in Flussgebieten. Darunter werden Ereignisse mit einem Wiederkehrintervall größer als 100 Jahre und mit einem hohen Schadenspotenzial verstanden.

Projektbeteiligte haben sich zur Entwicklung eines Expertensystems zum ⁠Hochwasserrisikomanagement⁠ (HORIX) zusammengeschlossen, das noch frühere Hochwasser-Vorhersagen ermöglichen soll. Am Beispiel von Fränkischer Saale, Main, Nahe und Freiberger Mulde wird derzeit ein internetbasiertes Meldesystem entwickelt, das nach der so genannten Hochwasser-Wirkungskette funktioniert: Ein Meteorologe erstellt eine Niederschlagsvorhersage. Diese wird an Hydrologen weitergeleitet, die errechnen, wie das Wasser im ⁠Einzugsgebiet⁠ ablaufen wird. Daraus können Hydrauliker das Strömungsverhalten des Wassers im Fluss ableiten. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Unsicherheiten dieser Prognosekette steht als Endprodukt ein Expertensystem zur Verfügung, das simuliert, wann, wo und in welchem Ausmaß mit Hochwasser zu  rechnen ist.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Das Programm mit über 30 Projekten wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt etwa 20 Millionen Euro gefördert.

Projektleitung 

RIMAX wird vom Helmholtz-Zentrum Potsdam "Deutsches GeoForschungsZentrum" (GFZ) in Kooperation mit CEDIM (Center for Disaster Management and Risk Reduction Technologies) koordiniert.

Beteiligte/Partner 

An den Forschungsvorhaben sind neben Hochschulen und Forschungseinrichtungen auch Ingenieurbüros, Bundes- und Landesbehörden sowie kommunale Einrichtungen beteiligt, um den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis zu gewährleisten.

Ansprechpartner

GeoForschungsZentrum (GFZ)
Telegrafenberg
D-14473 Potsdam

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Handlungsfelder:
 Finanzwirtschaft  Küsten- und Meeresschutz  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft