Hintergrund und Ziele
Vor dem Hintergrund bereits spürbarer Klimaänderungen wird es immer wichtiger, sich auch mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Doch wie kommen Entscheidungsträger/innen prägnant und schnell an relevante Informationen über Klimafolgen und damit verbundene Risiken und Chancen? Welche Handlungsstrategien gibt es und welche Best-Practice-Beispiele sind nachahmenswerte Vorbilder? Diesen Fragen stellt sich das Projekt „Stakeholder Dialoge: Chancen und Risiken des Klimawandels".
Das Bundeskabinett hat 2011 den "Aktionsplan Anpassung" zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel beschlossen. Der Aktionsplan Anpassung enthält Aktivitäten in vier Bereichen: Unter "Wissen bereitstellen, Informieren, Befähigen" werden die Initiativen der Bundesregierung zur Informationsvermittlung, zum Ausbau der Forschungs- und Informationsinfrastruktur und zur Unterstützung von Dialog, Beteiligung und Netzwerkbildung zusammengefasst.
Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass) führt in diesem Bereich eine Reihe von Fachdialogen zur Klimaanpassung durch, um die Kommunikation und Kooperation mit und zwischen den beteiligten Akteuren zu fördern. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden, Unternehmen, Verwaltung und Wissenschaft werden Handlungserfordernisse unter die Lupe genommen und Ansätze für Anpassungsstrategien für verschiedene Sektoren und Branchen entwickelt. Die Reihe der Klimadialoge startete 2009 und wird seitdem kontinuierlich fortgesetzt. Folgende Dialogveranstaltungen wurden bereits durchgeführt:
– Küstenschutz, Mai 2009
– Energiewirtschaft, Juni 2009
– Verkehrsinfrastruktur, Oktober 2009
– Chemieindustrie, Januar 2010
– Bevölkerungsschutz, April 2010
– Versicherungen, Juni 2010
– Nationaler Dialog "Schon angepasst?", Juni 2010
– Normung und technische Regeln, Juni 2011
– Metropolregionen, September 2011
– Bildung, November 2011
– Risikomanagement in Unternehmen, Juni 2012
– Risikomanagement in der Planung, Juni 2012
– Nationaler Dialog: "Klimarisiko im Griff? Öffentliches und privates Risikomanagement im Klimawandel", Oktober 2012
– Risikomanagement in Kommunen (November 2012)
Die Stakeholderdialoge haben zum einen das Ziel, zum Austausch zwischen und der Vernetzung von Akteuren beizutragen. Zum anderen als Teil des Dialogprozesses zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) Anpassungsthemen weiter zu vertiefen. Seit 2011 werden daher sowohl nutzergruppenspezifische oder sektorale Treffen organisiert, als auch Querschnittsthemen wie Normen, berufliche Bildung oder das Risikomanagement von Klimafolgen sektorenübergreifend und mit Blick auf Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Sektoren vertieft.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
In den Dialogveranstaltungen wird über aktuelle Klimaprojektionen informiert. Alle regionalen Klimamodelle (REMO, CLM, WETTREG und STAR) werden dabei herangezogen.
- Flusshochwasser
- Hitzewellen
- Sturzfluten
- Veränderte Niederschlagsmuster
- Höhere mittlere Temperaturen
- Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten
- Niedrigwasser
- Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
- Sturm
- Trockenheit
alle Klimaparameter regionaler Klimamodellierung
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
In den nutzergruppenspezifischen Dialogveranstaltungen wird über die jeweils relevanten Klimafolgen informiert. Darauf aufbauend sollen die beteiligten Akteure ihre Betroffenheit von den Klimafolgen einschätzen. Folgen resultieren z. B. aus häufigeren Extremwetterereignissen, steigenden Temperaturen, Meeresspiegelanstieg usw.
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Durch die Vernetzung von Akteuren können Informationen zur sektoralen und/oder sektorübergreifenden Vulnerabilität ausgetauscht werden.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Durch den Austausch zwischen und die Vernetzung von Akteuren werden Anpassungsthemen weiter vertieft und Anpassungsmaßnahmen bzw. -möglichkeiten diskutiert. Die Veranstaltungen werden dokumentiert und stehen somit interessierten Akteuren zur Information zur Verfügung.
- 2011–2040 (nahe Zukunft)
- 2036–2065
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Wer war oder ist beteiligt?
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und Umweltbundesamt (UBA)
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (2009-2010);
compassorange, Berlin (2009-2010);
Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass)
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Potsdamerstraße 105
10785 Berlin