Das Verbundprojekt legte im Hinblick auf den demographischen Wandel einen besonderen Fokus auf über 65-jährige Personen, mit dem Ziel die Reduzierung von gesundheitlichen Risiken durch Hitzeperioden und die Erhöhung der Gesundheitskompetenz insbesondere bei alleinlebenden Menschen über 65 Jahren zu steigern. Dies wurde durch den Aufbau eines Aktionsplanes und eines Informationssystems umgesetzt.
Nach der Vorbereitungsphase wurde eine quantitative sowie qualitative Erhebung in ausgewählten Stadtvierteln und Sozialräumen durchgeführt. Ältere Menschen wurden zu ihren Informationsquellen, ihrem Wissensstand und ihren hitzebezogenen Verhaltensweisen befragt. Zudem wurde untersucht, ob Senioreneinrichtungen ihr Handeln auf Hitzewarnungen einstellen, Maßnahmen umsetzen und ob Verhaltensänderungen der Bewohner eintreten. Mithilfe eines Geographischen Informationssystems wurde untersucht, wo sich Hitzeinseln befinden und gleichzeitig besonders viele ältere Menschen leben. Basierend auf den Ergebnissen wurden anschließend in enger Kooperation mit Akteuren der Stadtgesellschaft Maßnahmen konzipiert, implementiert und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit getestet.
Vor diesem Hintergrund ist das Thema Kommunikation und Informationsverbreitung mit den verschiedenen Akteuren und Multiplikatoren auf allen Ebenen ein wichtiger Projektschritt. So wurden drei Workshops zur Einbindung der fach- und handlungskompetenten Akteure durchgeführt. Es wurden Maßnahmen wie ein Hitzeeinsatzplan und eine Broschüre „Hitzeknigge“ zur Hitzeprävention erarbeitet. Weitere Maßnahmen, die bereits im Rahmen des Projekts etabliert wurden, sind die Nutzung des DWD-Hitzewarnsystems auf der Internetstartseite der Stadt Köln und auf den elektronischen Anzeigetafeln der Kölner Verkehrsbetriebe.
Mit dem „Städtedialog Hitzeaktionsplanung“, wurde eine bundesweite kommunale Vernetzung etabliert. Außerdem ging die Kölsche Band Klabes mit dem Projekt-Song „Drinke“ auf Tour durch Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln, Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hygiene und Public Health, Gesundheitsamt der Stadt Köln, RheinEnergie AG
Dauer und Finanzierung
Dauer
Gesamtausgaben 300.000 €, hauptsächlich Personalkosten.
Das Projekt wird im Rahmen des des Förderprogramms "Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zu 65% gefördert (Förderkennzeichen 03DAS120A). Die Eigenmittel liegen mit 35% bei der Stadt Köln. Laufzeit: 1. Januar 2019 bis 30.Juni 2022
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit und Klimawandelanpassung in der Stadt Köln. Schaffung neuer Strukturen und Vernetzungen.
Entwicklung eines zielgruppengerechten Maßnahmenkataloges mit 30 möglichen Maßnahmen. Ein Maßnahmenblatt beschreibt die Einzelmaßnahmen. Diese werden zu einem Maßnahmenkatalog zusammengeführt.
-Hitzeeinsatzplan.
-Einzelne Sensibilisierungsmaßnahmen wurden bereits im Rahmen des Projekts umgesetzt.
-Neue Erkenntnisse zur Wahrnehmung und zum gesundheitsbewussten Verhalten der Zielgruppe bei Hitzeereignissen.
-Intra- und interkommunale Vernetzung (Akteurs-Workshops, Städtedialog).
-Identifikation von Multiplikatoren in der Stadtgesellschaft.
-Sensibilisierung mit Film und Projektsong:
https://www.youtube.com/watch?v=n7O68J4oqTI
Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?
Das Projekt hat einen ersten Baustein für einen Hitzeaktionsplan für die Stadt Köln geliefert. Die Ergebnisse sollen verstetigt und auf weitere vulnerable Gruppen ausgeweitet werden, um weiterhin eine zielgruppengerechte Kommunikation und Maßnahmenplanung zu entwickeln. Geplant ist die Weiterentwicklung des Hitzeeinsatzplanes sowie die Umsetzung zusätzlicher Sensibilisierungsmaßnahmen. Der Fokus wird auf spezifische Maßnahmen vor Ort in den Stadtvierteln gelegt werden. Es werden neue und weitere Akteure und Multiplikatoren eingebunden und aktiviert werden. Ein Ratsbeschluss zur Verstetigung der angestoßenen Prozesse wird erwirkt.Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Durch das Projekt aus dem Bereich Klimawandelanpassung und Gesundheit wurde eine neue Arbeitsgrundlage geschaffen, die übertragbar auf andere Kommunen ist. Hier steht die Steigerung der Anpassungsfähigkeit der Zielgruppe im Fokus, aber auch die gezielte Planung von Sensibilisierungs- und Minderungsmaßnahmen. Auch für die Stadt Köln bieten die durch das Projekt gewonnenen Strukturen und Maßnahmen Ansätze, die in anderen Themenfeldern zur Anwendung kommen können.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Köln Städte