- Nominiert für den Blauen Kompass 2020 -
Bedingt durch den Klimawandel häufen sich in den letzten Jahren regional begrenzte, plötzlich auftretende extreme Hochwasserereignisse, die durch Starkregenereignisse (Konvektionsniederschläge) verursacht werden und mit den üblichen Methoden der Wetter- und Hochwasservorhersage nicht vorausgesagt werden können. Durch eine Kombination von Landschaftsanalyse und wasserwirtschaftlichen Daten können jedoch die Wege des dann in der Landschaft "wild" abfließenden Wassers sowie die so von Überschwemmungen betroffenen Flächen, Ortschaften und Häuser identifiziert werden.
Diese Gefahrenanalyse erfolgt für ganz Rheinland-Pfalz und wird allen Kommunen in Form von Bericht, Karten und Beratungstermin bereitgestellt. Den Kommunen werden ortsgenaue Hinweise auf die kritischen Gefahrenbereiche gegeben, aber auch Maßnahmen zur Vermeidung von Erosion und Abflussbeschleunigung außerhalb der Ortschaften sowie zur Renaturierung von Gewässern und Auen an die Hand gegeben, die generell den Rückhalt von Wasser, Schlamm und Geröll in der Landschaft fördern. Diese multifunktionalen Maßnahmen dienen gleichzeitig auch der Anpassung an den Klimawandel bezüglich Niedrigwasser, Grundwasserneubildung, Temperaturregulation und Tiefenerosion in den Gewässern.
Das "Informationspaket" wird auch anderen Planungsträgern, z.B. Straßenbau, bereitgestellt. Eine besondere Kooperation erfolgt bei allen Bodenordnungsverfahren. Mit der Starkregenanalyse werden auch Bereiche identifiziert, die besonders zur Sturzflutbildung neigen oder ein erhöhtes Überflutungsrisiko aufweisen. Aus den Daten und Karten können gleichermaßen generelle und ortsspezifische Vorsorgemaßnahmen abgeleitet werden.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
http://ingenieurbuero-feldwisch.de/
Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
Dauer und Finanzierung
Dauer
Sockelbetrag 2.000 € und 25 €/km² je Stadt oder Verbandgemeinde
Die Bearbeitung erfolgte im Auftrag des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) sowie ergänzenden Landesmitteln.
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Fast alle Städte und Verbandsgemeinden haben das Informationspaket angefordert. Bis Ende 2020 sind 100% der Kommunen bearbeitet. Seit 2017 und bis heute haben viele Kommunen ein Hochwasservorsorgekonzept erstellt oder ein solches in Bearbeitung. In vielen Fällen wurden bereits konkrete Vorsorgemaßnahmen ergriffen.
Das Informationspaket leistet vielfältige Hilfestellungen zur Auffindung von Problembereichen innerhalb sowie außerhalb der Ortslagen. Die meist unbekannten Gefahren durch Starkregenereignisse wurden in den Gemeinden erkannt und Vorsorgemaßnahmen, auch von betroffenen Grundstücksbesitzern, ergriffen. Größere Maßnahmen werden auf Antrag vom Land gefördert. Maßnahmen zur Gewässer- und Auenrenaturierung werden vom Land mit bis zu 90% gefördert (www.aktion-blau-plus.rlp.de).
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
- Ja, Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz: z. B. Erhaltung der biologischen Vielfalt, Luftreinhaltung, Gewässerschutz, Ressourceneinsparung
- Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen
- Bei Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen werden vielfältige positive Effekte für den Naturhaushalt erzielt: Bodenschutz, Grundwasserneubildung, Landschafts- und Fließgewässerentwicklung, Biodiversität, Landschaftsbild.
- Schadensminderung durch Vorsorge und Aufklärung.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Rheinland-Pfalz