Das Bildungsmodul KlimaGESUND hat zum Ziel, wissenschaftliche Kenntnisse und praxisorientierte Kompetenzen zum Thema Klimawandel und seiner Bedeutung für die Bevölkerungsgesundheit in den Gesundheitswissenschaften und Public Health zu vermitteln. Studierende erlangen so Einblick in relevante Handlungsfelder der gesundheitsorientierten Adaptation und Mitigation, um den Herausforderungen im deutschen Raum effektiv zu begegnen und an interdisziplinären Schnittstellen aktiv werden zu können. Auf diese Weise wird soll letztlich das Verantwortungsbewusstsein zukünftiger Gesundheitsakteur*innen geschärft werden. Lehrende der tertiären und quartären Bildung nehmen in KlimaGESUND eine wichtige Rolle als Multiplikator*innen ein.
Umsetzung und Ergebnisse:
[Schritt 1] Erstellung einer Übersicht zu den klimawandelassoziierten Gesundheitsrisiken und -herausforderungen in Deutschland sowie relevanten Bildungsinhalten an deutschen Hochschulen
und Universitäten (Gesundheitswissenschaften/Public Health) als Grundlage der Konzeptionsphase (Stand 2021)
[Schritt 2] Entwicklung eines modular gestalteten Bildungsmoduls nach dem Konzept des Blended Learning zur Einführung des Themas: Klimawandel und Klimaanpassung aus der Sicht der Bevölkerungsgesundheit in der hochschulischen Ausbildung der Gesundheitswissenschaften/Public Health, mit den Foki:
(i) Basiswissen zu den gesundheitlichen Herausforderungen des Klimawandels mit Schwerpunkt Deutschland;
(ii) Handlungs- und Forschungsfelder zur Begegnung der wachsenden Klimawandelherausforderungen und Entwicklung von Maßnahmen der Adaptation aus Perspektive der Bevölkerungsgesundheit;
(iii) Bereitstellung fallbasierter Lernszenarien zu ausgewählten lokalen Klimawandelherausforderungen
[Schritt 3] Pilotierung und Evaluierung ausgewählter Inhalte des Bildungsmoduls mit kooperierenden Hochschulen Deutschlands
[Schritt 4/Verwertung] Webbasierte Bereitstellung
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
https://www.haw-hamburg.de/forschung/forschungsprojekte-detail/project/project/s…
Dauer und Finanzierung
Dauer
Die Umsetzungskosten im Projekt KlimaGESUND betrugen 190.742 €
KlimaGESUND wurde im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) entwickelt und vom BMUV aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die Umsetzungskosten umfassten:
(1) Personalmittel (wissenschaftliches Personal, studentische Hilfskräfte)
(2) Vergabe von Aufträgen für externe Dienstleistungen (Illustration, Webdesign, Mediendidaktik)
(3) Sach-/Veranstaltungskosten (Kommunikationsmaterialien, Netzwerktreffen)
(4) Reisekosten (durch COVID-19 beschränkt)
Weiterführende Links
Links zur Maßnahme
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
KlimaGESUND arbeitete mit verschiedenen Einrichtung aus Lehre und Forschung in Deutschland zusammen. Schwerpunkt der Kooperation waren Vernetzungsarbeiten, die Konzeption und Entwicklung des Bildungsmoduls sowie die Pilotierung und Evaluation.
Ein ganz besonderen Dank geht an:
(a) die Deutsche Gesellschaft für Public Health (DGPH) für die Unterstützung von Netzwerktätigkeiten
(b) die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. für die Unterstützung von Netzwerktätigkeiten
(c) die Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart (DHBW) für die Unterstützung der Konzeptions-, Entwicklungs- und Erprobungstätigkeiten
(d) die Ludwig-Maximilians-Universitätsklinikum München (LMU) für die Unterstützung der Konzeptions-, Entwicklungs- und Erprobungstätigkeiten
(e) die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) für die Unterstützung der Konzeptions-, Entwicklungs- und Erprobungstätigkeiten
(f) das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) für die Unterstützung der Konzeptions- und Entwicklungstätigkeiten
(g) die Berlin School of Public Health (BSPH) an der Charité-Universitätsmedizin Berlin für die Unterstützung der Konzeptions-, Entwicklungs- und Erprobungstätigkeiten
(h) die Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitsforschung für die Unterstützung der Konzeptionstätigkeiten
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
KlimaGESUND verfolgte das Ziel, ein modular gestaltetes Bildungsangebot zur Einführung des Themas: Klimawandel und Klimaanpassung aus Sicht der Bevölkerungsgesundheit in den Gesundheitswissenschaften/Public Health bereitzustellen und dabei die Vorteile von klassischer Präsenzlehre und digitaler Lerntools zu kombinieren:
(1) Materialien zur Vermittlung von Basiswissen zu den gesundheitlichen Herausforderungen des Klimawandels mit Schwerpunkt Deutschland (Toolbox 1 inkl. 2 digitaler Lerntools);
(2) Materialien zur Vorstellung von Handlungs- und Forschungsfeldern zur Begegnung der wachsenden Klimawandelherausforderungen aus Perspektive der Bevölkerungsgesundheit (Toolbox 2 inkl. Lernpodcast)
(3) Fallbasierte Lernszenarien zu ausgewählten lokalen Klimawandelherausforderungen (Toolbox 3, vier Szenarien).
Das Bildungsmodul wurde mit 81 Studierenden und neun Lehrenden an fünf Hochschulen in Deutschland erprobt. Die Entwicklung wurde durch zwei KlimaGESUND-Netzwerktreffen (online) begleitet
Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?
KlimaGESUND ist eins von zahlreichen Bildungsinitiativen des Forschungs- und Transferzentrum: Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement (FTZ-NK) an der HAW Hamburg und bietet damit vielseitige Verknüpfungsmöglichkeiten. Aufbauend auf die Ergebnisse von KlimaGESUND wird die Weiterentwicklung interdisziplinärer bzw. interprofessioneller Lerneinheiten nach dem Ansatz des Peer-Teaching/Peer-Learning verfolgt, um die wertvolle Multiplikatorenfunktion unter Studierenden/Auszubildenden effektiv(er) zu nutzen und damit die Möglichkeit zu schaffen eigenständig organisierte außercurriculare Lernangebote zu organisieren. Diese können beispielsweise die Aktivitäten der Health for Future-Ortsgruppen unterstützen. Das weiterführende Vorhaben "PeeK4Health" der HAW Hamburg (Start voraussichtlich Ende 2022) unter Förderung der DAS greift diesen Ansatz auf. Darüber hinaus ist ein Transfer ausgewählter Inhalte von KlimaGESUND in internationale Kontexte (inkl. ihrer Übersetzung) denkbar.Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Um den gesundheitlichen Bedrohungen des Klimawandel effektiv zu begegnen, besteht akuter Handlungsbedarf, auch im Gesundheitssektor. Dabei verlangt es verstärkt nach interdisziplinären Lösungsansätzen der Adaptation und Mitigation. KlimaGESUND leistet hier einen wichtigen Beitrag und fördert die Ausbildung von zukünftigen Akteur*innen für neuartige, dringend benötigte Tätigkeitsfelder in einer sich klimatisch verändernden Welt.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?
Im Rahmen von KlimaGESUND werden keine negativen Auswirkungen erwartet.
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Hamburg