Prädikatisierte Heilbäder und Kurorte sind mit ca. 30% aller Übernachtungen (Quelle BMWi 2011) das zentrale Angebotssegment des Gesundheitstourismus in Deutschland: nachfrageseitige Zielgruppen sind sowohl Gesunde, aber auch gesundheitlich Eingeschränkte und Personen mit einer diagnostizierten Erkrankung. Gerade die beiden letztgenannten Personengruppen reagieren besonders empfindlich auf Wetter und Klima. Aber auch die natürlichen, ortsgebundenen Heilmittel – also wesentliche Teile der Angebotsbasis eines jeden prädikatisierten Kurortes oder Heilbades – werden durch den Klimawandel beeinflusst. So kann die gravierendste Folge die Gefahr des Prädikatsverlusts einiger Kurorte sein, wenn sie aufgrund des zunehmenden Hitzestresses im Sommer oder des abnehmenden Kältereizes im Winter die Richtlinien für das jeweilige Prädikat nicht mehr erfüllen können. Darüber hinaus sind es insbesondere heilklimatische Orte, die von der Verschiebung des geographischen Auftretens von Pollen oder einer generellen klimawandel-induzierten Verschlechterung der Luftqualität betroffen sein werden, was sich negativ auf Allergie- und Lungenpatienten auswirkt. Auch die mit dem Klimawandel verbundene Zunahme der Hitzetage wird Kurorte und Heilbäder sowie ihre Gäste und Patienten beeinflussen. Mit dieser Entwicklung sind in erster Linie eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit, längere Hospitalisation und eine höhere Sterblichkeit verbunden. Generell werden sich diese klimatischen Veränderungen deutlich auf den Gesundheitszustand und den Leidensdruck von Patienten bzw. Gästen, aber auch auf die in einem Kurort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auswirken.
Ziel des vorliegenden Projektes ist es daher, ein Bildungsangebot für prädikatisierte Kurorte und Heilbäder zu schaffen, das Beschäftigte über den Klimawandel informiert und sie für seine Herausforderungen sensibilisiert. Gleichzeitig soll das Projekt die Beschäftigten zu Strategien befähigen, mit denen sowohl Anpassungsmaßnahmen für die Destination selbst abgeleitet als auch die besonders vulnerablen Zielgruppen der Gäste und Patient*innen entsprechend geschützt werden können. Das Projekt fokussiert daher Fragen der gesellschaftlichen Wahrnehmung möglicher Folgen des Klimawandels und der Gestaltbarkeit von Klimaschutz- und Anpassungsstrategien. Mitigation und Adaption werden insofern miteinander verknüpft, als es in dem Bildungsangebot insbesondere um explizites Wissen über die regional bedeutsamen Veränderungen des Klimas, deren Perzeption und darauf zielende Handlungsansätze geht.
Eckdaten zur Maßnahme
Maßnahmenträger
http://www.geographie.uni-muenchen.de/department/fiona/department/wirtschaftsgeo…
Institut für Soziologie, LMU München
bifa Umweltinstitut GmbH
Dauer und Finanzierung
Dauer
185.000 €
Diese Maßnahmen wurde gefördert durch das Bundesumweltministerium im Rahmen des Programmes "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels".
Weiterführende Links
Beteiligung
Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?
Verantwortungsträger*innen der Kurorte und Heilbäder (Bürgermeister*innen, Tourismus- und Kurdirektor*innen etc.)
Welche Formen der Beteiligung fanden statt?
Erfolge
Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?
Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?
Das Thema Klimaschutz wird in den Projektergebnissen mehrfach aufgegriffen. Neben einer Erklärung zu Klimaschutz und -anpassung in der Broschüre (S. 6f.) finden sich in der Checkliste zur Erarbeitung einer individuellen Klimaanpassungsstrategie für die Kurorte und Heilbäder auch zahlreiche Maßnahmen, die einerseits der Klimaanpassung, andererseits aber auch dem Klimaschutz dienen können.
Hindernisse
Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?
Ansprechperson
Ort der Umsetzung
Bundesweit