KOPHIS - Kontexte von Pflege- und Hilfsbedürftigen stärken

Pflege- und hilfsbedürftige Menschen, die zu Hause versorgt werden, sind in Krisen oder Katastrophen oft stark gefährdet. Ob Schneechaos, Hochwasser, Hitzewelle oder Bombenevakuierung – der Katastrophenschutz und der Pflegebereich sind mit Blick auf diese Bevölkerungsgruppe besonders gefordert und müssen enger zusammenarbeiten. Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt KOPHIS werden Lösungsvorschläge entwickelt, die auf eine Vernetzung im Sozialraum sowie auf Information und Sensibilisierung zielen. Im Rahmen von KOPHIS wurden in der Modellregion Willich in Nordrhein-Westfalen „Runde Tische“ durchgeführt, zu denen Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Katastrophenschutz, Pflege und Zivilgesellschaft (Vereine, Nachbarschaftsinitiativen u.a.) eingeladen wurden. Die "Runden Tische" fördern den Austausch und können nach Projektende als reguläres Unterstützungsnetzwerk weitergeführt werden. Zudem wurden Seniorinnen und Senioren sowie pflegende Angehörige aus der Modellregion mehrfach zu „Dialogforen“ eingeladen. Mit ihnen gemeinsam wurden Hilfsmaterialien entwickelt, mit denen diese Zielgruppe für Extremwetter- und andere Schadensereignisse sensibilisiert und über entsprechende Notfallmaßnahmen informiert werden können. Mit diesem partizipativen Vorgehen soll gewährleistet werden, dass die Hilfsmaterialien auch adressatengerecht und nutzerfreundlich gestaltet sind. So stellt beispielsweise das "Sicherheits-Bingo-Spiel" einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema "Selbst- und Nachbarschaftshilfe in Krisen" dar. Vernetzungs- und Informationsmaterial sowie das Sicherheits-Bingo können von der Projektwebseite "KOPHIS - Kontexte von Pflege- und Hilfsbedürftigen stärken" heruntergeladen werden.
Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen, Katastrophenforschungsstelle (KFS) der Freien Universität Berlin, Institut für Arbeitswissenschaften und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart, Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen (ZTM)
Das Verbundprojekt KOPHIS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb der Förderrichtlinie "Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall" im Rahmen des Programms der Bundesregierung "Forschung für die zivile Sicherheit" gefördert.
Vertreterinnen und Vertreter aus dem Katastrophenschutz, der Pflege und der Zivilgesellschaft.
Das Verbundprojekt KOPHIS wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb der Förderrichtlinie "Zivile Sicherheit – Erhöhung der Resilienz im Krisen- und Katastrophenfall" im Rahmen des Programms der Bundesregierung "Forschung für die zivile Sicherheit" gefördert.
Das Konzept des "Runden Tischs" wurde in der Modellregion erfolgreich angewendet: Die Vertreterinnen und Vertreter des Katastrophenschutzes, der Pflege und der Zivilgesellschaft wurden über die besondere Betroffenheit von Pflege- und Hilfsbedürftigen in Krisen und Katatsrophen sensibilisiert. Die im Projekt entwickelten Lösungsansätze und Hilfsmaterialien sollen im Quartiersmanagement der Modellregion aufgegriffen und weitergeführt werden. Es sollen Informations- und Sensibilisierungsschulungen - auch mit dem Sicherheits-Bingo - zu der Thematik in der Modellregion angeboten werden. Eine entsprechende Pilotveranstaltung wurde bereits erfolgreich durchgeführt.
Mit KOPHIS wurde ein Anstoß gegeben, die besonders vulnerable Bevölkerungsgruppe der pflege- und hilfsbedürftigen Menschen in Schadensereignissen stärker zu berücksichtigen. KOPHIS steht für einen sozialraumorientierten Bevölkerungsschutz, der auf die Einbeziehung der Organisationen und Menschen vor Ort zielt, damit vulnerable Bevölkerungsgruppen in Schadenereignissen besser unterstützt werden.
Viersen