Urbane Klima-Gärten: Bildungsinitiative in der Modellregion Berlin

  • Ein viereckiger schwarzer Wasserbehälter steht vor einer Häuserwand, umrankt von Grünplfanzen neben einem Fallrohr. Der Tank ist über ein Schlauch mit dem Fallrohr verbunden.
    IBC-Tanks fassen 1000 Liter Wasser und können – soweit sie aus der Nahrungsmittelindustrie stammen – als Regenwasserauffanganlage sinnvoll wiederverwendet werden (Foto: Eva Foos. Maxim Kinder- und Jugendkulturzentrum, Berlin)
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Das Projekt „Urbane Klima-Gärten: eine Bildungsinitiative in der Modellregion Berlin" richtet sich an Multiplikator*innen, die im ehrenamtlichen Bereich im Urban Gardening, das heißt in Kleingärten, Gemeinschaftsgärten und Nachbarschaftsinitiativen, aktiv sind. Zweck des Vorhabens ist es, mittelfristig breite Bevölkerungsschichten über das Vehikel „Garten und Gärtnern" für die Thematik Klimaanpassung zu sensibilisieren und vor allem auch zu befähigen, selbständig Klimaanpassungsmaßnahmen in den von ihnen bewirtschafteten Gärten umzusetzen und ihr Wissen weiterzutragen. Ziel ist es, einen ganzheitlichen Bildungsansatz zu entwickeln, bestehend aus konkreten Bildungsmaßnahmen und einem partizipativen Entwicklungsansatz. Die Bildungsinitiative führte bislang zu folgenden Ergebnissen:

Ergebnisse des Projektes „Urbane Klima-Gärten: Bildungsinitiative in der Modellregion Berlin“:
• Projektwebseite www.agrarberatung.hu-berlin.de/forschung/klimagaerten: Sie bietet einen Überblick zu Zielen, Arbeitsbereichen und Projektpartnern. Außerdem stehen dort die folgenden Materialien zur Verfügung.
• Themenblätter zum Stadtgärtnern im Klimawandel: Sie geben einen Einblick in wichtige Themenbereiche rund um das Gärtnern in Berlin im Klimawandel und sollen zum Experimentieren und Beobachten einladen.
• Schautafeln/ Ausstellung: Interessierte können die 16 Schautafeln beim Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. ausleihen oder sie herunterladen und im eigenen Garten für Informationstafeln und -kästen nutzen.
• Materialsammlung: Diese Sammlung von Informations- und Bildungsbroschüren
bietet weiterführende praktische Hinweise und Hintergrundinformationen zu den Themenfeldern Gärtnern, Stadtgrün und Klimawandel in der Stadt.
• Dokumentation der Bildungsreihe „(Stadt-)gärtnern im Klimawandel“:
Protokolle und Präsentationen aller Veranstaltungen sind auf der Internetseite einsehbar.
• (Werdende) Klima-Schaugärten in Berlin: Die Übersicht zeigt die Gärten, die sich am Projekt beteiligen und auf dem Weg zum eigenen „Klima-Schaugarten“ sind.
• Leitfaden „Bildungsinitiative Stadtgärtnern im Klimawandel“: Dieser Leitfaden wird im Margraf-Verlag erscheinen. So bald wie möglich stellen wir ihn kostenfrei auf unserer Internetseite bereit.

Projektlaufzeit: 01.04.2015 - 30.06.2017

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerHumboldt-Universität zu Berlin
https://www.hu-berlin.de/de

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung
Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?

Das Projekt »Urbane Klima-Gärten: Bildungsinitiative in der Modellregion Berlin« hat eine Laufzeit von 03/2015 bis 06/2017 und wird gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland, Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

Die Projektentwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Expert*innen aus der Gartenpraxis und der Wissenschaft, mit der Senatsverwaltung und den Berliner Umwelt- und Naturschutzverbänden.
Gärtner*innen aus Gemeinschaftsgärten und Kleingärten, die Funktionsträger*innen der Kleingärtner, der Projektbeirat, bestehend aus Vertreter*innen aus den Gärten, der Senatsverwaltung, aus Umwelt- und Naturschutzverbänden und aus der Wissenschaft (siehe Webseite)

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

Erläuterung* Projektbeirat (siehe: Projektwebseite), der die Entwicklung maßgeblich mit beeinflusste, * Feedbackbögen an Teilnehmer*innen am Ende von Veranstaltungen, wie dem Bildungs- und Vernetzungsforum sowie Workshop, * Regelmäßige Arbeitstreffen mit Vertreter*innen der Gärtner um Veranstaltungen, zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Die Bildungsinitiative trug maßgeblich dazu bei, dass der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. 2018 im Nachgang zum Projekt eine eigene dreijährige Klimakampagne "Berlin im Klimawandel – Kleingärtner tun was fürs Wetter" ins Leben rief: https://www.klimagaerten.de/.
In mehreren Kleingartenanlagen Berlins sind (Februar, 2019) Klima-Schaugärten im Aufbau oder bereits eröffnet. Die Landesgartenfachberatung hat das Themenfeld in ihre Schulungen integriert.
Weitere Projekte waren den eigenen Angaben nach durch die Bildungsinitiative inspiriert, eigenständig das Themenfeld weiter zu bearbeiten, so auch das einjährige Projekt "Klimagarten - Gartenklima" der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Brandenburg (ANU): https://www.anu-brandenburg.de/8011.html.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

Die Bildungsinitiative förderte die Vernetzung zwischen den Gärtner*innen aus Kleingärten und Gemeinschaftsgärten. Naturnahes ökologisches Gärtnern mit all seinen positiven Effekten (neben der Klimaanpassung) konnte dadurch einen neuen Stellenwert erfahren.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Ein besonderes Hindernis haben wir nicht wahrgenommen.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Die sozialen, gesundheitlichen und ökologischen "Dienstleistungen" von Gemeinschaftsgärten und Kleingärten spielen eine besondere Rolle in Ballungsräumen wie Berlin, vor allem im Klimawandel. Eine dauerhafte Sicherung solcher gärtnerischer Flächen ist daher bedeutsam (bei Klein- UND Gemeinschaftsgärten). In der Praxis treten verstärkt Flächenkonflikte mit dem Wohnungsbau auf.

Ansprechperson

Eva Foos
Humboldt-Universität zu Berlin
Luisenstraße 53
10099 Berlin
Deutschland
Abteilung Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften / Lehr- und Forschungsgebiet Beratung und Kommunikation
Telefonnummer030 2093 6510, Renate Busse
Fax Nr.030 2093 6512

Ort der Umsetzung

Invalidenstraße 42
10099 Berlin
Deutschland

Berlin

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