1 Bewusstsein der Mitarbeitenden
1.1 Level 2
Stellen Sie unter Verwendung passender Kommunikationskanäle sicher, dass ihre Mitarbeitenden die Energiepolitik kennen und diese bei Bedarf zur freien Verfügung steht. Nutzen Sie zur Dokumentation der verwendeten Kommunikationskanäle die Hilfestellung „Kommunikation“ (Element 10).
Zudem soll das Energie-Team das Bewusstsein für die Energiepolitik sowie die Ziele und Energieziele fördern, sodass diese verstehen, wie sich ihr Handeln auf den Energieverbrauch auswirkt. Dies kann durch dauerhafte Informationspolitik sowie zeitlich begrenzte Werbe-Kampagnen in Form von Aktionswochen, o.ä. geschehen, bei welchen der Fokus auf der Schaffung von Akzeptanz für die Effizienzmaßnahmen sowie der Förderung von individuellem Eigenengagement liegen sollte.
Kommunizieren Sie dazu beispielsweise die im Unternehmen anfallenden Energiekosten und Treibhausgas-Emissionen. Nutzen Sie hierzu Vergleiche zu alltäglichen Dingen aus dem Alltag, um die Zahlen greifbarer zu machen.
- Jede kWh zählt! Sparen Sie Energie durch Ausschalten der Beleuchtung während der Mittagspause.
- Jedes Bar zählt! Teilen Sie undichte Stellen im Druckluftsystem Ihrem/Ihrer Vorgesetzten mit.
- […] kWh Strom werden jedes Jahr im Unternehmen verbraucht. Das ist so viel wie eine 4-köpfige Familie in […] Jahren verbraucht.
- […] kg Treibhausgase werden jedes Jahr im Unternehmen emittiert. Das ist so viel wie mit einem Passagierflugzeug […] mal um den Globus zu fliegen.
1.2 Level 3
Um die Mitarbeitenden möglichst gut „abzuholen“, sollten, in Anlehnung an den im vorherigen Level kommunizierten Informationen, weitere interne Kampagnen umgesetzt werden. Dabei sollten folgende Punkte Beachtung finden:
- Mischung aus analogen und digitalen Kommunikationskanälen nutzen, um eine große Bandbreite zu nutzen.
- Energieverbräuche visualisieren und grafisch darstellen. Menschen denken meist in Bildern und somit ist eine höhere Erfolgschance als bei Texten und Zahlen zu erwarten. In der Regel handelt es sich hier um anschaulich vergleichende Balkendiagramme.
- Die Darstellung der Entwicklung des Energieverbrauchs sollte monatlich oder quartalsweise erfolgen. (mind. jährlich)
- Ergänzung der kommunizierten Energieverbrauchszahlen durch anschauliche Werte wie Prozentzahlen, Treibhausgas-Emissionen oder Geldbeträge.
- Stellen Sie Vergleiche mit alltäglichen Dingen auf, um Zahlen in einem großen Maßstab realisierbar zu machen.
- Durchgeführte oder geplante Energieeffizienzmaßnahmen sollten mit Fokus auf die Auswirkung auf die Energieverbräuche veranschaulicht werden, um aus motivationspsychologischer Sicht zu verdeutlichen, welche konkreten Konsequenzen das veränderte, energiebewusste Verhalten, bzw. die umgesetzten Maßnahmen auf den Energieverbrauch haben.
- Zur Gewährleistung einer einfachen Verständlichkeit sollte auf einen hohen Bildanteil geachtet werden. Achten Sie gestalterisch auf einen hohen Aufmerksamkeits- und Wiedererkennungswert und inhaltlich vor allem auf die Glaubwürdigkeit, um die Akzeptanz nicht zu gefährden.
Nun sollten das gesteigerte Engagement und Energiebewusstsein der Mitarbeitenden analysiert werden, um den Erfolg der durchgeführten Kampagnen messbar zu machen. Analysieren Sie das Bewusstsein der Belegschaft, indem Sie beispielsweise die Anzahl der Rückmeldungen im Vorschlagswesen, die Anzahl an Korrekturmaßnahmen oder Teilnehmer*innen von Kampagnen betrachten. Sie können zudem ein Reichweiten-Monitoring der durchgeführten Maßnahmen einführen. Bei analogen Maßnahmen können Sie die Ergebnisse unter Angabe der Hochrechnungsgrundlage abschätzen. Bei digitalen Maßnahmen können Sie die Anzahl der Seitenaufrufe oder andere Statistiken verwenden. Nutzen Sie dazu das Tabellenblatt „Reichweiten-Monitoring“ in der Hilfestellung „Kommunikation“ (Element 10).
1.3 Level 4
Zur Erreichung dieses Levels müssen sich die Mitarbeitenden über die Energiepolitik und ihren Beitrag zur Wirksamkeit des Energiemanagements sowie über die Auswirkungen einer Nichteinhaltung der Anforderungen bewusst sein.
2 Kompetenz
2.1 Level 2
Führen Sie nach Bedarf spezifische Schulungen im Rahmen des Energiemanagements durch. Tragen Sie die durchgeführten Schulungen in das Tabellenblatt „Schulungsübersicht“ der Hilfestellung „relevantes Personal“ (Element 2) ein. Falls auf Anhieb kein Schulungsbedarf erkennbar ist, können Sie zu Level 3 übergehen.
2.2 Level 3
Identifizieren Sie auf welchem Niveau sich die aktuellen Kompetenzen des Energie-Teams befinden, vergleichen Sie dieses mit einer entsprechend von Ihnen definierten Kompetenzanforderung und machen Sie eventuell vorhandene Kompetenzlücken des Energie-Teams ausfindig. Ergreifen Sie anschließend, wenn notwendig, Maßnahmen, um die identifizierten Kompetenzlücken zu schließen. Nutzen Sie dazu die Hilfestellung „relevantes Personal“ (Element 2). Folgend sind Schulungen aufgelistet, welche in der Regel durchgeführt werden:
- Erläuterung zur Veränderung aktueller rechtlicher Rahmenbedingungen
- Darstellung von Tarifen beim Bezug von Energieträgern und Herausarbeitung der kostenwirksamen Faktoren
- Darstellung von Energiekennzahlen und Analyse von Abweichungen
- Erläuterung zu technischen und organisatorischen Energieeffizienzmaßnahmen und Möglichkeiten zur Verbesserung von Prozessen
- Ermittlung von energiebezogenen Treibhausgas-Emissionen
2.3 Level 4
Ergänzen Sie die Hilfestellung „relevantes Personal“ (Element 2) um andere relevante Mitarbeitende für das Energiemanagement. Verfahren Sie bei diesen wie bei dem Energie-Team in Level 3 und ergreifen Sie auch beim relevanten Personal die nötigen Maßnahmen.
3 Verbesserungsvorschläge
3.1 Level 3
Um dieses Level zu erreichen, müssen Sie Mitarbeitende ermutigen, Ideen zur Verbesserung der Energieeffizienz zu erstellen.
3.2 Level 4
Das Top-Management muss sicherstellen, dass ein energiebezogenes Vorschlagswesen implementiert wird. So soll sichergestellt werden, dass Mitarbeitende die Möglichkeit haben Kommentare abzugeben oder Verbesserungsvorschläge zum Energiemanagement einreichen zu können. Dies steigert die Akzeptanz sowie die Motivation der Mitarbeitenden und sorgt somit für ein gesteigertes Eigenengagement der Mitarbeitenden, welches wiederum zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess beitragen kann. Nutzen Sie dazu sowohl die analogen als auch die digitalen Kommunikationsmittel. Analog können Sie beispielsweise einen Kummerkasten aufstellen, bei welchem Mitarbeitende Ihre Kommentare anonym einreichen können. Digital bieten sich mehr Möglichkeiten je nach techn. Voraussetzungen an. Hier können Sie beispielsweise Sammeldateien auf die Server der entsprechenden Abteilungen legen oder Abfragen und Umfragen im Intranet durchführen.
4 Dokumentation
4.1 Level 4
Die Kompetenznachweise, wie z.B. Schulungszertifikate, auf welchen die Einordnung des Kompetenzniveaus des Personals im Thema „Kompetenz“ beruhen, müssen als dokumentierte Informationen verfügbar sein. Zudem sollten die eingereichten Verbesserungsvorschläge aufbewahrt werden.