Indikator: Energieverbrauch für Gebäude

Ein Diagramm zeigt den gebäuderelevanten Endenergieverbrauch für Raumwärme, Raumkühlung, Warmwasser und Beleuchtung der Jahre 2008 bis 2022. Dabei wird nicht nach einzelnen Anwendungen unterschieden. Der Indikator geht schwankend zurück. zum Vergrößern anklicken
Gebäuderelevanter Endenergieverbrauch für Raumwärme, Raumkühlung, Warmwasser und Beleuchtung
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Der gebäuderelevante ⁠Endenergieverbrauch⁠ sank zwischen 2008 und 2022 um 15,2 %.
  • Laut dem Energiekonzept der Bundesregierung von 2010 sollte der Wärmebedarf zwischen 2008 und 2020 um 20 % sinken. Er sank bis 2020 nur um 10,9 %.
  • Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die dadurch ausgelösten Anstrengungen zum Energiesparen ist der gebäuderelevante Endenergieverbrauch um 7,8 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Für Raumwärme in Gebäuden wurden in Deutschland im Jahr 2021 27,6 % des gesamten Endenergieverbrauchs aufgewendet. Weitere 5,1 % entfielen auf den Bereich Warmwasser. Zum Vergleich: Der gebäuderelevante Wärmeverbrauch (Raumwärme und Warmwasser) war damit rund 32,8 % höher als der Verbrauch des Verkehrssektors, der rund 29,5 % des gesamten Endenergieverbrauches ausmacht. Damit die "Energiewende" gelingen kann, brauchen wir daher auch eine "Wärmewende".

Der ⁠Indikator⁠ basiert auf einem der quantitativen Ziele der Energiewende. Er setzt sich zusammen aus dem Verbrauch für Raumwärme, Raumkühlung und Warmwasser. Bei Nicht-Wohngebäuden wird gemäß Energieeinsparrecht zusätzlich die fest installierte Beleuchtung erfasst.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Der gebäuderelevante ⁠Endenergieverbrauch⁠ sank zwischen 2008 und 2022 um 15,2 % auf 3.023 Petajoule. Dies entspricht 35,5 % des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland. Obwohl die Wohn- und Nutzfläche in den betrachteten Jahren zugenommen hat, ging der Energieverbrauch für Raumwärme insgesamt zurück. Dies erklärt sich hauptsächlich durch bessere energetische Standards bei Neubauten und die Sanierungen der Altbauten. Die Schwankungen zwischen den Jahren ergeben sich vor allem durch die unterschiedlichen Witterungsbedingungen in den verschiedenen Jahren. Die große Verbrauchsreduzierung um 7,8 % gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf Anstrengungen zum Energiesparen in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zurückzuführen. 

Die Bundesregierung hat sich 2010 in ihrem Energiekonzept zum Ziel gesetzt, den Wärmebedarf der Gebäude, spezifiziert als Endenergieverbrauch für Wärme, bis 2020 um 20 % gegenüber dem Stand von 2008 zu senken (BMWi, ⁠BMU⁠ 2010). Dieses Ziel wurde nicht erreicht, der Verbrauch sank bis 2020 nur um 10.9 %.

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Die für die Berechnung des Indikators erforderlichen Daten wurden durch die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) bereitgestellt. Im Rahmen von Forschungsvorhaben wurden sogenannte Anwendungsbilanzen berechnet, die den Verbrauch von ⁠Endenergie⁠ in verschiedenen Anwendungsbereichen (zum Beispiel Raumwärme, mechanische Energie etc.) darstellen. Die angewandte Methodik ist in verschiedenen Dokumenten beschrieben. Die Zahlen sind der letzten Veröffentlichung der Anwendungsbilanzen entnommen (AGEB 2023).

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel "Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme".

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 Energieverbrauch  Endenergieverbrauch  Raumwärme  Raumkühlung  Warmwasser  Beleuchtung  Energieeffizienz  Wärmebedarf  Indikator