Wirkstrang – Beispiel-Darstellung aus dem Handlungsfeld Boden
Wirkstrang – Beispiel-Darstellung aus dem Handlungsfeld Boden
Wirkstrang – Beispiel-Darstellung aus dem Handlungsfeld Boden
Die mittleren Niederschlagsmengen haben sich zwar in den zurückliegenden Jahren nur wenig verändert, trotzdem kann es phasenweise und regional sowohl zu extremen Wassermangelsituationen als auch zu heftigen Starkregenereignissen kommen. Vor allem wenn die Verdunstung im Sommer durch hohe Temperaturen steigt, können Böden austrocknen. Seit 2003 treten solche sommerlichen Trockenphasen gehäuft auf. Im Falle der Starkregen erschwert die hohe räumliche und zeitliche Variabilität gesicherte Trendaussagen. Es wird aber infolge des Klimawandels von einer Zunahme von Starkregenereignissen ausgegangen. Insbesondere in warmen Jahren kann es vermehrt zu extremen konvektiven Niederschlägen kommen (siehe Abschnitt "Niederschlagextreme").
Für landwirtschaftliche Kulturpflanzen gibt es kritische Entwicklungsphasen, in denen Wasserknappheit zu Ertragseinbußen führt. Modellierungen des DWD machen deutlich, dass das pflanzenverfügbare Wasser während der Vegetationsperiode in den vergangenen 60 Jahren mit signifikantem Trend abgenommen hat. Vor allem seit der Jahrtausendwende ist der Rückgang sehr deutlich.
Mit der klimawandelbedingt voraussichtlich größeren Häufigkeit und Intensität von Starkregenereignissen steigt das Risiko für Bodenerosion durch Wasser. Vor allem wenn Starkregen auf unbewachsene oder sehr trockene Böden trifft und nicht ausreichend versickert, kann es schnell zu Abtragsprozessen kommen. Mit der Erosion wird vor allem Oberboden abgetragen, der für die Wasserhaltekapazität und den Nährstoffhaushalt der Böden eine wichtige Rolle spielt und sich nur in sehr langwierigen Prozessen wieder erneuert. Erosion schwächt die Resilienz von Böden gegenüber dem Klimawandel und verstärkt die nachteiligen Klimawandelfolgen.
Unter Dauergrünland sind landwirtschaftlich genutzte Böden verhältnismäßig gut gegen nachteilige Folgen des Klimawandels wie Humusabbau und Erosion geschützt. Gleichzeitig trägt vor allem Feuchtgrünland zur Stabilisierung des Landschaftswasserhaushalts bei. Seit 2013 gilt deutschlandweit ein Grünlanderhaltungsgebot. Grünland darf demnach nur noch umgebrochen werden, wenn im regionalen Bezugsraum an anderer Stelle neues Grünland geschaffen wird. Bis 2013 nahm die Grünlandfläche kontinuierlich und signifikant ab. Nach 2013 hat sich dieser Trend umgekehrt. Die Grünlandfläche und ihr Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche steigen seither langsam wieder an.