Deutsch-Chinesischer Track-II-Dialog

8. Plenartreffens des T2D in Shanghai, Mai 2024zum Vergrößern anklicken
8. Plenartreffens des T2D in Shanghai, Mai 2024
Quelle: Stephan Thurm (UBA)

Der deutsch-chinesische Track-II-Dialog (T2D) zu Klimawandel und nachhaltiger Entwicklung wurde im Dezember 2020 ins Leben gerufen. Er ist ein zentrales Austauschformat deutscher und chinesischer Wissenschaftler*innen zur Unterstützung des ministeriellen Dialogs.

Inhaltsverzeichnis

 

Ziele

Ziel des Dialogs ist es, den bilateralen Dialog beider Länder auf ministerieller Ebene (Track-I) durch wissenschaftliche Expertise zu unterstützen. Er bietet Möglichkeiten zur Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses und zum gemeinsamen Lernen auf wissenschaftlicher Ebene. Er stellt wissenschaftsbasierte Beratung für die Verhandlungen der ⁠UN⁠-Klimarahmenkonvention (⁠UNFCCC⁠) bereit und trägt zur wirksamen Umsetzung des Pariser Abkommens bei.

Der chinesisch-deutsche T2D dient als unabhängiges Forum für den wissenschaftlichen Dialog über drängende Klimafragen. In dieser Funktion zielt der T2D darauf ab:

  • eine regelmäßige Diskussionsplattform zu bieten, um das gegenseitige Verständnis von Expert*innen und politischen Unterstützungsteams beider Seiten zu verbessern
  • den ministeriellen Dialog durch die Formulierung politischer Empfehlungen zu unterstützen
  • eine Gelegenheit zum gegenseitigen Lernen und zum Austausch bewährter Verfahren auf beiden Seiten zu bieten
  • Beratung bei der innerstaatlichen Umsetzung der Verhandlungsergebnisse des UNFCCC und der Richtlinien des Pariser Abkommens in beiden Ländern zu bieten
  • Ein Verständnis dafür zu erreichen, welche Art von Forschung, internationaler Zusammenarbeit und nationalen Instrumenten der Umsetzung des Pariser Abkommens am besten dient
  • Meinungsaustausch und Verständigung über den aktuellen politischen Kontext der ⁠Klima⁠- und Nachhaltigkeitsstrategien

In den ersten beiden Phasen (2020–2023, 2023–2026) wurde der T2D vom National Center for Climate Change Strategy and International Cooperation (NCSC) in China und dem Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) als federführende Institutionen umgesetzt. Auf deutscher Seite sitzt UBA-Präsident Prof. Dr. Dirk Messner dem Dialog vor. Die GIZ unterstützt den T2D sowohl in China als auch in Deutschland aktiv.

Seit Phase zwei wird der T2D auf deutscher Seite vom Auswärtigen Amt (AA) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (⁠BMUV⁠) in Auftrag gegeben.

 

Erste Phase

In Phase eins (2020–2023) wurden vier Arbeitsgruppen zu festgelegten Themen eingerichtet: Green Recovery/Transition, Emissions Trading, Scenarios and Modelling for Long-Term Emissions Reduction Strategies, and Enhancing Emissions Data Quality. Von 2020 bis 2023 fanden im Rahmen des T2D sechs Sitzungen des Lenkungsausschusses sowie verschiedene Arbeitsgruppensitzungen statt. Die Arbeitsgruppen führten verschiedene gemeinsame Forschungsaktivitäten durch und präsentierten ihre Ergebnisse in den Sitzungen des Lenkungsausschusses. Am 10. November 2022 fand im Rahmen der COP27 in Sharm El-Sheikh, Ägypten, im chinesischen Pavillon eine Veranstaltung („Side Eevent“) mit einem hochrangigen Segment mit den chinesischen und deutschen Klimabeauftragten statt, um die Erfolge der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in Klimafragen zu präsentieren.

Im April 2023 schlossen NCSC, ⁠UBA⁠ und Expert*innen beider Seiten die erste Phase des T2D ab und leiteten die zweite Phase ein.

Der Deutsch-Chinesische Track-II-Dialog zu Klimawandel und Nachhaltiger Entwicklung
9. Plenartreffen des T2D in Potsdam, Oktober 2024
Quelle: Tim Schubert (UBA)
 

Zweite Phase

In der zweiten Phase (2023–2026) arbeitet der T2D an einer Vielzahl von Themen: Long-term Strategy and Just Transition, Data and Transparency, Loss and Damage resultiert durch ⁠Klimawandel⁠, Biodiversity and Climate, Multilaterale Verhandlungen/ ⁠UNFCCC⁠, Carbon Border Adjustment Mechanism (⁠CBAM⁠). Zu den Ergebnissen gehören Strategiepapiere und die Durchführung von Experten*innen-Workshops. Mit dem Abklingen der COVID-Pandemie waren in den Jahren 2023 und 2024 zweimal jährlich persönliche Plenarsitzungen möglich. Die deutsche Seite empfing die chinesische Delegation im Oktober 2023 in Dessau-Roßlau und im Oktober 2024 in Potsdam. Darüber hinaus veranstaltete der T2D Side-Events auf der COP 28 in Dubai, VAE, (Deutscher Pavillon) und auf der COP 29 in Baku, Aserbaidschan, (Chinesischer Pavillon). Die persönlichen Treffen trugen zum Aufbau von Vertrauen zwischen beiden Seiten bei und unterstützten die wissenschaftlichen Aktivitäten in allen Teams. In diesem Zusammenhang veranstaltete der T2D neben den Sitzungen ihres Lenkungsausschusses öffentliche Veranstaltungen und wird seine Arbeitsergebnisse kontinuierlich auf dieser Webseite veröffentlichen. Phase zwei wird voraussichtlich nach der COP 30 in Belém, Brasilien, Anfang 2026 abgeschlossen sein.

 

Beteiligte Institutionen

In Phase zwei tragen Expert*innen der folgenden Institutionen zur deutschen Seite des T2D bei:

  • Öko-Institut
  • Agora Energiewende
  • Universität Stuttgart
  • Institut Méditerranéen de Biodiversité et d'Ecologie (IMBE)
  • Umweltbundesamt (⁠UBA⁠)

The German-Chinese Track II Dialogue on Climate Change and Sustainable Development

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  1. Side Event des T2D am chinesischen Pavillon bei COP29 in Baku, Aserbaidschan
  2. Side Event des T2D am chinesischen Pavillon bei COP29 in Baku, Aserbaidschan
  3. 9. Plenartreffen des T2D in Potsdam, Oktober 2024
  4. 9. Plenartreffen des T2D in Potsdam, Oktober 2024
  5. 9. Plenartreffen des T2D in Potsdam, Oktober 2024
  6. 9. Plenartreffen des T2D in Potsdam, Oktober 2024
  7. Event an der Berliner Hertie School zur dt.-chin. Klimazusammenarbeit mit StS Jennifer Morgan
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