Indikator: Anteil Erneuerbare am Bruttoendenergieverbrauch

Quelle: Umweltbundesamt auf Basis AGEE-Stat Diagramm als PDF
- Der Bruttoendenergieverbrauch umfasst alle Arten des Endenergieverbrauchs der Verbraucher inklusive Stroms, Fernwärme, Kraftstoffe und Brennstoffe für Wärmeerzeugung.
- Im Rahmen der Ziele der aktualisierten EU-Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED) wurde das deutsche Ziel auf 41 % im Jahr 2030 festgesetzt.
- Um dieses Ziel zu erreichen, werden neue Maßnahmen und eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien in allen Sektoren notwendig.
Der Umstieg der Energieversorgung auf erneuerbare Energiequellen ist eine der wichtigsten Strategien im Kampf gegen die Klimakrise. Ein wichtiger Nebeneffekt: Deutschland kann sich mit erneuerbaren Energieträgern zu wesentlichen Teilen selbst versorgen. Der Ausbau erneuerbarer Energien senkt daher die Abhängigkeit von Rohstoffimporten.
In der öffentlichen Diskussion spielt vor allem die Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Energieträger eine zentrale Rolle. Dabei macht der Verbrauch von Kraftstoffen für den Verkehr und von Brennstoffen für die Wärmeerzeugung etwa 80 % des Endenergieverbrauchs aus. Der Bruttoendenergieverbrauch nach der Erneuerbaren-Richtlinie (RED) der EU bezieht alle Energieverbräuche der Letztverbraucher mit ein. Er beinhaltet neben dem Endenergieverbrauch auch die Eigenverbräuche der Kraftwerke und die Leitungsverluste.
Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch stieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 2004 deutlich an, wenn auch erheblich langsamer als der Anteil am Stromverbrauch (siehe Indikator „Anteil Erneuerbare am Bruttostromverbrauch“).Grund dafür ist die deutlich langsamere Entwicklung der Umstellung auf Erneuerbare in den Sektoren Wärme und Kälte sowie Verkehr (siehe Artikel „Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme“ und „Erneuerbare Energie im Verkehr“).
Mit dem aktualisierten „Nationalen Energie- und Klimaplan“ (NECP) hat sich Deutschland 2024 verpflichtet, den Anteil Erneuerbare Energien am Bruttoendenergieverbrauch bis 2030 auf 41 % zu steigern. Vorher lag das Ziel noch bei 30 % wurde aber im Rahmen der kürzlich überarbeiteten Erneuerbaren-Richtlinie der EU angehoben. EU-weit soll der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch bis 2030 auf 42,5 % und im Idealfall auf 45 % steigen. Alle EU-Ländern müssen je nach Ausgangslage deshalb ähnlich ambitionierte Ziele wie Deutschland erreichen. Bislang liegt die Entwicklung in Deutschland allerdings noch nicht auf Kurs. Um das Ziel zu erreichen, muss der Umstieg auf erneuerbare Quellen deutlich beschleunigt werden.
Der Indikator setzt die auf Basis erneuerbarer Energieträger genutzte Endenergie (beispielsweise erneuerbarer Strom, grüne Fernwärme und Biokraftstoffe) ins Verhältnis zum gesamten Bruttoendenergieverbrauch. Der Bruttoendenergieverbrauch umfasst den Endenergieverbrauch der Letztverbraucher sowie die Übertragungsverluste und die Eigenverbräuche von Kraftwerken. Die verwendeten Daten werden von der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) und der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) bereitgestellt und nach verbindlichen Berechnungsmethoden der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie aufbereitet.
Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in dem Daten-Artikel "Energieverbrauch nach Energieträgern, Sektoren und Anwendungen".